
Massenvernichtungswaffen und Weltordnung. Der Wandel der Nichtverbreitungspolitik der USA seit dem Ende des Ost-West-Konflikts
Diss. Regensburg. – Der Autor untersucht die Politik der USA hinsichtlich der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Seine These ist, dass die Vereinigten Staaten nicht erst unter der Präsidentschaft von George W. Bush oder nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einen unilateralen Kurs in der Nichtverbreitungspolitik eingeschlagen haben, sondern sich bereits nach dem Ende des Ost-West-Konflikts nach und nach von multilateralen Ansätze zur Nonproliferation entfernt haben. Maier überprüft diese Überlegung an vier multilateralen Übereinkommen: dem Nichtverbreitungsvertrag (oder Atomwaffensperrvertrag), dem Atomteststoppvertrag, der Chemiewaffenkonvention und dem Biologische-Waffen-Übereinkommen. Sein Befund: Die Neuausrichtung der US-amerikanischen Außenpolitik habe nicht erst mit den Anschlägen von New York und Washington eingesetzt, diese waren Höhepunkt, nicht Ausgangspunkt des Perzeptionswandels. Bereits Anfang der neunziger Jahre und später hätten die Präsidenten Bush sen. und Clinton das Konzept der Abschreckung neu formuliert, die Raketenabwehr ausgebaut und das Konzept militärischer Prävention eingeführt.