Geht es noch kürzer? Das ist der erste Gedanke, wenn man das „Kursbuch“ in die Hand nimmt, das zudem mit nicht weniger antritt als dem Anspruch, „einen Entwicklungsbericht und eine Standortbestimmung der Politikwissenschaft“ (7) vorzunehmen. Dafür benötigen andere Projekte mehrere Bände oder jedenfalls voluminöse Bücher. Die Aufgabe, der sich die Herausgeber (zugleich die Herausgeber der Zeitschrift „Politische Bildung“) und Autoren des Bandes stellen, ist deshalb auf dem begrenzten Raum nur mit dem Mut zum breiten Strich und zur Schwerpunktsetzung zu erfüllen. Nach einem einleitenden Beitrag von Peter Massing, der die Bedeutung der Politikwissenschaft für die politische Bildung verortet, werden in acht Beiträgen die wichtigsten Teildisziplinen des Faches anhand ihrer Fragestellungen, Theoriekonzepte und empirischen Problemstellungen vorgestellt. Der knappe Raum zwingt dabei nicht selten zur Zuspitzung und zur gerafften Skizze, zumal die Beiträge in Aufbau und inhaltlicher Gewichtung durchaus unterschiedliche Akzente setzen. Das ist kein prinzipieller Nachteil, denn alle Beiträge haben zahlreiche Referenzen zur weiterführenden Literatur und ermöglichen so tatsächlich einen Einstieg in Forschungsfelder, die jeweils wesentlich ausdifferenzierter sind als es die Beiträge des „Kursbuches“ abzubilden vermögen. Für die politikwissenschaftliche Lehre, etwa in Veranstaltungen zur Einführung in das Fach, ist das „Kursbuch“ dennoch an vielen Stellen recht knapp geraten und sollte ergänzt werden. Hilfreich wäre es für diesen Zweck gewesen, wenn die Herausgeber für jede besprochene Teildisziplin gezielte kommentierende Hinweise auf einführende Literatur in den Teildisziplinen vorgesehen hätten.