Überarb. politikwiss. Diss. Freiburg. – Die Autorin zeichnet den Verlauf der „Krise“ in Afghanistan nach. Dabei konzentriert sie sich besonders auf die Auswirkungen des Krieges auf die Nachbarländer und die in die Gewalthandlungen direkt involvierten Staaten. Insbesondere die Abwesenheit einer tragfähigen Sicherheitskooperation und die fehlende Institutionalisierung der Beziehungen in Zusammenhang mit der fragilen Staatlichkeit der in der Region liegenden Länder sei das zentrale Problem, das ethnische Konflikte, islamischen Fundamentalismus und über allem die politische Lage in Afghanistan erst zu sicherheitspolitischen Herausforderungen werden lasse. Dadurch würde insbesondere Russland die Möglichkeit eröffnet, Einfluss auf die ehemaligen sowjetischen Staaten zu nehmen. Anschließend stellt die Autorin die veränderte Sicherheitssituation in Afghanistan nach dem 11. September 2001 dar. Sie postuliert eine Zunahme des islamistischen Terrorismus in Afghanistan, woraus eine veränderte Sicherheitswahrnehmung resultiere: Der Sicherheitsbegriff „läßt sich nicht mehr ausschließlich auf den militärischen Sektor reduzieren, sondern auch ökonomische, ökologische und in zunehmendem Maße religiöse Komponenten müssen miteinbezogen werden“ (271). Diese Wahrnehmung dominiert fortan die Analyse und erlaubt letztlich die Folgerung: „Der Westen stuft die Sicherheit in Zentralasien von großer Bedeutung ein. Dies birgt eine große Chance für die Region, falls das Interesse des Westens auch langfristig ist, in dem Sinne, daß sich die Anti-Terror-Koalition nach der militärischen Operation gegen Taliban und al-Qaida nicht sofort wieder auflöst, sondern an einer dauerhaften Stabilität in Zentralasien interessiert ist“ (281).