Die Autoren gehören alle zu einer in Amsterdam angesiedelten Organisation, die sich unter dem Namen "Corporate Europe Observatory" das Ziel gesetzt hat, den Einfluss der Wirtschaft auf die nationale und internationale Politik zu erforschen und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen. Tatsächlich sind die Aktivitäten von Lobbyorganisationen wie dem European Roundtable of Industrialists, der Transatlantic Economic Partnership oder der International Chamber of Commerce in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Die Autoren weisen in ihrem Buch nach, wie groß der Einfluss solcher Lobbygruppen auf die Entscheidungsfindung in der EU, aber auch auf die UN ist. Sie argumentieren dabei aus einer vehement globalismus-kritischen Position heraus und fordern, die Macht der transnationalen Konzerne zurückzudrängen. Ihre Absicht, "Wege aufzuzeigen hin zu einer zukünftigen Welt mit demokratischeren und nachhaltigeren Gesellschaften, mit hohen ökologischen und sozialen Standards" (294) setzen sie allerdings nur sehr rudimentär um. Die Kritik am Einfluss der Wirtschaftslobby ist sehr viel anregender als die wenigen Seiten, auf denen die Autoren Maßnahmen dagegen anreißen. Inhalt: I. Das Europa der Konzerne: 1. Willkommen im Europa der Konzerne; 2. Europäische PR-Agenturen und Denkfabriken; 3. Der ERT schreibt das Drehbuch; 4. Die Lobbymaschine UNICE; 5. Die Brüsseler Geschäfte der AmCham; 6. Die AMUE und der Kampf für die Währungsunion; 7. Lobbyarbeit für den Vertrag von Amsterdam; 8. Die TEN und die Verkehrs- und Transportlobby; 9. Die Biotechnologielobby. II. Going Global: 10. Die Wirtschaft führt, die EU zahlt; 11. Die transatlantischen Verbindungen; 12. Aufstieg und Fall des MAI; 13. Die WTO-Millenniumsrunde. III. Die Welt - ein einziger Konzern: 14. Landung auf dem Planeten der Konzerne; 15. Bilderberg-Gruppe, Trilaterale Kommission und WEF; 16. Die Ausbeutung der Nachhaltigkeit; 17. Die Konzerne und die Klimaveränderung; 18. Der Griff nach den Vereinten Nationen. IV. Die Herausforderung: 19. Die Macht der Unternehmen herausfordern; 20. Von Seattle bis Brüssel: Nachschrift zur deutschen und zur dänischen Ausgabe.