Aufgrund des seit Beginn der 90er Jahre neu entstandenen Interesses an arbeitsbezogener Sozialwissenschaft setzt sich der Band in elf Beiträgen aus Skandinavien und Deutschland mit Konzepten, Methoden und neuen Gestaltungsfeldern einer konstruktiven Sozialwissenschaft und ihrem Selbstverständnis auseinander. "'Konstruktiv' heißt hier nicht mehr, mit sozialwissenschaftlichen Theoremen ein gesellschaftliches Modell zu konstruieren, dem die Realität angepaßt werden soll, sondern Beiträge zu entwickeln, die - zusammen mit den relevanten Akteuren - die Entwicklung akzeptabler konkreter Ziele erst ermöglichen." (4) Inhalt: I. Konzepte konstruktiver Sozialwissenschaft im Arbeitsleben: Werner Fricke: Die konstruktive Aufgabe der Sozialwissenschaften (13-26); Björn Gustavsen: Zur Verortung des Konzepts konstruktiver Sozialwissenschaft (27-31). II. Professionsverständnis und Institution: Friedrich Weltz: Beobachtende Teilnahme - ein Weg aus der Marginalisierung der Industriesoziologie (35-47); Hellmuth Lange: Sozialwissenschaften zwischen akademischer Etablierung und außerakademischer Herausforderung. Institutionsspezifische Grenzen konstruktiver Sozialwissenschaft (49-78). III. Analyse und kommunikative Gestaltung: Eva Senghaas-Knobloch: Die analytische und die kommunikative Aufgabe der arbeitsbezogenen Sozialwissenschaft (81-111); Brigitte Stieler-Lorenz: Beteiligungsorientierte Arbeitsforschung unter Bedingungen soziokulturellen Umbruchs - Vier Thesen zur konstruktiven Sozialwissenschaft (113-128); Gerd Peter: Gestaltung durch Sozialwissenschaft in einem dialogisch-evolutionären Praxisverständnis (129-144). IV. Subjektstatus und Intervention: Else Fricke: Subjektbeziehungen in der Aktionsforschung. Fünf Charakteristika (147-152); Brigitte Nagler: Analyse als Intervention - Überlegungen zum arbeitswissenschaftlichen Methodenrepertoire in der Grundlagenforschung (153-167). V. Bewertung und Gestaltung als Rollenkonflikt: Wilfried Müller / Rolf Gust: Beratende Evaluation zwischen Kontrolle und Mitgestaltung (171-187); Jürgen Howaldt: Ein neues Selbstverständnis der Sozialwissenschaft in der Praxis - Der Industriesoziologe als Organisationsberater (189-209).