Staatszerfall und Staatengründung sind zwei interdependente Vorgänge, die für die Stabilität des internationalen Systems größte Bedeutung haben. Sie sind nahezu zwangsläufig mit großflächigen, intensiven sozialen und politischen Konflikten verbunden, die ganze Regionen betreffen und von denen eine Gefahr für Stabilität und Sicherheit in der internationalen Politik ausgehen kann. Für die Bewahrung des Friedens ist seit dem Zweiten Weltkrieg das VN-System verantwortlich, jeweils unterstützt von regionalen Sicherheits- und Verteidigungsorganisationen. Deren Effektivität und Effizienz stehen jedoch immer mehr in Zweifel. In dieser Einführung werden alle wichtigen Aspekte der Konfliktregulierung und der Friedenssicherung in den internationalen Beziehungen behandelt. Ausgehend von den Auflösungsprozessen Jugoslawiens diskutieren die Autoren, wie effektiv und effizient die internationale Gemeinschaft am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts Staatenzerfalls- und Gründungskonflikte bearbeitet. Dazu untersuchen die Autoren eine Reihe von denkbaren Akteurskonstellationen und Handlungsoptionen, um dann verschiedene Dimensionen von Konfliktverhütung, -vermeidung, -management, -lösung und -nachsorge darzustellen.