Israel - Österreich. Von den Anfängen bis zum Eichmann-Prozess 1961
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 flohen Tausende österreichische Juden vor den Nationalsozialisten nach Palästina. Die Autorinnen und Autoren behandeln zum einen das Schicksal dieser Gruppe in ihrer neuen Heimat, ihr Leben und ihre Identität im Exil: Wie wurden sie in Palästina aufgenommen, wie integrierten sie sich, welchen Einfluss hatten sie auf das Verhältnis des 1948 neu gegründeten Staates Israel zu ihrer alten Heimat? Zum anderen analysieren sie die Prozesse der israelischen „Vergangenheitsbewältigung“ und ihre Auswirkungen auf das bilaterale Verhältnis zu Österreich. Denn Israel gestaltete sein Verhältnis zu Wien äußerst pragmatisch. Trotz des Holocausts lautete Israels offizielle Devise bis in die 60er-Jahre hinein: „Österreich ist nicht Deutschland!“ Dementsprechend verliefen die bilateralen Beziehungen nach 1948 in anderen Bahnen und standen vor anderen Voraussetzungen als die deutsch-israelischen Beziehungen.