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Bruno Schirra

Iran. Sprengstoff für Europa

Berlin: Econ 2006; 332 S.; kart., 18,- €; ISBN 978-3-430-17957-7
In reportageartigen Kapiteln versucht Schirra eine Beschreibung Irans, die über die aktuellen Nachrichten zum diplomatischen Streit über iranische Atomprogramme und den Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad hinausgehen soll. Den Journalisten und früheren „Zeit“-Autoren haben investigative Recherchen zum Leuna-Skandal ebenso bekannt gemacht wie der Vorwurf angeblicher „Beihilfe zum Geheimnisverrat“, nachdem er 2005 in einem Artikel über den mittlerweile getöteten Terroristen al-Sarkawi in der Zeitschrift „Cicero“ aus einem Bericht des Bundeskriminalamts zitiert hatte. Schirra reiste 1981 erstmals und dann immer wieder in den Iran, sein Porträt des orientalischen Landes schwankt zwischen bunt geschilderter Reisereportage und politischer Analyse. Den kulturellen Reichtum des Irans beschreibt Schirra ebenso wie die barbarischen Praktiken der Scharia, die Entwicklung der Islamischen Republik nach dem Sturz des Schahs genauso wie den Aufstieg des Ayatollah Chomeini. Als Quellen für sein Buch nennt der Autor Gespräche mit iranischen Persönlichkeiten aus Politik und Religion, mit Diplomaten und Mitarbeitern von Geheimdiensten. Wenn der Autor von seinen Fahrten durch den Iran berichtet, versucht er, die dortige Lebensart, die Gastfreundschaft und den kulturell-religiösen Alltag der Menschen ebenso zu beschreiben wie das Machtgefüge der Geheimdienste und religiösen Führer, das durch religiöse Regeln und ihre eifernden Verfechter gekennzeichnet ist.
Steffen Heinzelmann (STH)
Politikwissenschaftler, M. A., Press Officer, Institute for Advanced Sustainability Studies e. V. (IASS) Potsdam.
Rubrizierung: 2.63 | 2.25 | 4.41 Empfohlene Zitierweise: Steffen Heinzelmann, Rezension zu: Bruno Schirra: Iran. Berlin: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21511-iran_30627, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30627 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken