Der Begriff des institutionellen Arrangements schließt an das Analysekonzept und die Intentionen des akteurzentrierten Institutionalismus von Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf an. So werden institutionelle Arrangements als Regelkomplexe begriffen, die in einem Handlungsprozess mehrerer Akteure gezielt gestaltet werden, die verschiedene Regelelemente kombinieren und für die Adressaten gültig sind, und die immer auch durch neue Vereinbarungen verändert werden können (23). Dieses Konzept wird als handhabbar angesehen zur Analyse für sowohl intra- als auch internationale oder Mehrebenenarrangements (8). Im hier gewählten Feld der Umweltpolitik binden die Autorinnen und Autoren ihre Analysen der institutionellen Arrangements als Mittel politischer Steuerung an den zentralen Begriff der Zukunftsfähigkeit. Es werden vier Dimensionen herausgearbeitet, die die Untersuchungen in unterschiedlichem Ausmaß leiten: Zukunftsfähigkeit als ökologische Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitsdreieck aus Ökologie, Ökonomie und sozialer Gerechtigkeit, als Zukunftsorientierung staatlichen Handelns sowie als systematischer Komplex von Leistungsanforderungen (28 ff.). Der Sammelband ist ein Beispiel für die vielfältig differenzierbare Anwendung aktuell diskutierter Konzepte zur Analyse von Elementen politischer Steuerung. Auch wenn der inhaltliche Fokus dieses Bandes im Wesentlichen auf die Umweltpolitik beschränkt ist, lassen sich die vorgestellten systematischen Überlegungen und durchgeführten Analysen doch für weitere Analysen auf andere Politikfelder übertragen, sodass der Band auch für einen größeren Kreis interessant sein kann. Er resultiert aus der Arbeit des Arbeitskreises Umweltpolitik der DVPW. Inhalt: Volker von Prittwitz: Institutionelle Arrangements und Zukunftsfähigkeit (13-37). Institutionelle Arrangements in Mehrebenensystemen: Kristine Kern: Institutionelle Arrangements und Formen der Handlungskoordination im Mehrebenensystem der USA (41-64); Christoph Knill / Andrea Lenschow: Neue Steuerungskonzepte in der europäischen Umweltpolitik: Institutionelle Arrangements für eine effektivere Implementation? (65-83); Christian Hey: Zukunftsfähigkeit und Komplexität - Institutionelle Innovationen in der EU (85-100). Globale Herausforderungen - globale Arrangements? Frank Biermann: Zukunftsfähigkeit durch neue institutionelle Arrangements auf der globalen Ebene? Zum Reformbedarf der internationalen Umweltpolitik (103-115); Sebastian Oberthür: Institutionelle Innovationsperspektiven in der internationalen Umweltpolitik (117-135); Jörg F. Mayer-Ries: Globales Arrangement für eine lokale Politik nachhaltiger Entwicklung - Das "Klima-Bündnis" (137-159). Institutionelle Arrangements im internationalen Vergleich: Lutz Metz: Die Ökologische Steuerreform - Eine umweltpolitische Innovation im internationalen Vergleich (163-179); Ralf Nordbeck: Umweltplanung als institutionelles Arrangement - ein vergleichender Überblick (181-202); Carsten Kluth: Institutionelle Arrangements und Fußballübertragungsrechte - Die Einführung des Bezahlfernsehens in Deutschland und Italien (203-224). Institutionelle Arrangements ausgewählter Politikfelder: Jan-Peter Voß: Institutionelle Arrangements zwischen Zukunfts- und Gegenwartsfähigkeit: Verfahren der Netzregulierung im liberalisierten deutschen Stromsektor (227-254); Jochen Monstadt: Energiemanagement im Umbruch: Institutionelle Steuerung regionaler Energiepolitik am Beispiel Berlins (255-291); Walter Kahlenborn / Michael Kraack / Kerstin Imbusch: Institutionelle Arrangements im Schnittfeld zwischen Umwelt- und Tourismus-Politik (293-310); Hagen Lang: Institutionelle Arrangements als Determinanten gesetzeskonformen Metallrecyclings? Eine Untersuchung am Beispiel des Autorecyclings (311-325).