Institutionalisierte Ungleichheiten. Wie das Bildungswesen Chancen blockiert
Die vielfach beschriebene Entwicklung zur Wissensgesellschaft hat unter anderem zur Folge, dass Karrierechancen immer stärker von Bildung abhängig werden. Vor diesem Hintergrund haben Befunde wie die der PISA-Studie, die die soziale Selektivität des Bildungssystem herausstellen, große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gefunden. Für die Soziologie sollten sie – so die Herausgeber des Sammelbandes – Anstoß sein, gerade am Beispiel des Bildungssystems die Perspektive der Ungleichheitssoziologie mit institutionen- und organisationssoziologischen Fragestellungen zu verbinden. Die Autoren erörtern diese Zusammenhänge sowohl auf makrostruktureller Ebene als auch auf der Ebene von Organisationen – dabei ebenso am Beispiel der schulischen Bildung wie der universitären Ausbildung. Diskutiert werden sowohl Fragen der Herstellung ungleicher Bildungschancen – so die Bedeutung der zentralen Kategorien Geschlecht, soziale Herkunft und ethnische Zugehörigkeit - als auch Möglichkeiten, durch organisatorische oder institutionelle Wandlungen Chancengleichheit stärker zur Geltung zu bringen. Der Band beruht auf einer im Juli 2003 an der Universität Rostock von den beiden Sektionen „Bildung und Erziehung“ und „Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie durchgeführten Tagung.