Das Buch liest sich wie das Skript einer Fernsehsendung im Stile von "Stern-TV". Die Aufmachung ist plakativ, die Inhalte sind brisant und höchst aktuell. Zwar ist die Organisierte Kriminalität (OK) in Deutschland und weltweit kein neues Phänomen, aber ihr Ausmaß und ihre negativen Folgen sind in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegen. Hunderte Milliarden US-Dollar werden jährlich mit Drogen, Frauenhandel, Geldwäsche und anderen kriminellen Aktivitäten verdient. Die Autoren beschreiben ausführlich traditionelle und neue Mafiaclans aus unterschiedlichen Ländern der Welt sowie ihre illegalen Praktiken. Sie gehen auf die Strukturen, Strategien und Netzwerke sowie auf das Bedrohungspotenzial ein. Abschließend wird die Drehscheibe Deutschland anhand von Einzelbeispielen aus diversen Kriminalitätsbereichen dargestellt. Die Entwicklung der OK zeigt eine steigende Tendenz. Einen günstigen Nährboden bieten dafür unter anderem die weltweite Globalisierung, das liberale Wirtschaftssystem und die Wohlstandsdisparitäten. Doch nicht nur diese lassen die OK zur größten Gefahr unserer Zeit werden. "Wir sind immer ein Stück voraus" (11) gehört zu der Selbsteinschätzung der europäischen Mafia. Dem können die Europäer bislang kein griffiges Bekämpfungskonzept entgegensetzen. Der einzige Hoffnungsträger "Europol" braucht nach Ansicht der Autoren noch eine Kompetenzverstärkung. Hinsichtlich der Auswahl der Fotos, die von schlechter Qualität und meist nicht aussagekräftig sind, ist das Buch noch nicht "Stern-TV-reif". Aus dem Inhalt: I. Das Phänomen der Organisierten Kriminalität in Deutschland und Europa (Euro-OK): Strukturen und Strategien krimineller Netzwerke im zusammenwachsenden Europa; Begriff und Erscheinungsformen der Euro-OK; Bedrohungspotentiale durch Euro-OK. II. Die Netzwerke der Mafia-Kraken: Japanische Yakuza; Chinesische Triaden; Nigeria-Connection; Die Rote Mafia; Rumänische Banden. III. Aktuelle Euro-OK-Lagebilder: Internationale Erkenntnisse; Aktuelles OK-Lagebild Deutschland; Präferenzen der analysierten Gruppen; Geldwäsche - die Achillesferse der Euro-OK.