Vier Bereiche stehen im Mittelpunkt dieses vom Koordinator des Forschungskreises Vereinte Nationen konzipierten Sammelbandes: Aufbauend auf den völkerrechtlichen und ethischen Grundlagen der Organisation widmen sich Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Praktiker aus dem UN-System ausgewählten Arbeitsgebieten von Abrüstung bis Umweltschutz, die überblicksartig dargestellt werden. Die anschließenden Beiträge zur Funktionsweise der Vereinten Nationen beleuchten unterschiedliche Merkmale und Entwicklungstrends multilateralen Handelns in der Weltorganisation. Dabei wird deutlich, dass die Staatenorganisation sich nicht unwesentlich unter dem Eindruck der Globalisierung und durch die Einbeziehung neuer Akteure (nicht zuletzt der Nichtregierungsorganisationen) gewandelt hat. In diesem Kontext widmen sich gleich zwei Beiträge auch der öffentlichen Wahrnehmung der UNO: einmal von der Perspektive der Öffentlichkeitsarbeit der Organisation aus und zum anderen mit Blick auf das Bild der Vereinten Nationen in der öffentlichen Meinung verschiedener Mitgliedsländer. In den abschließenden Beiträgen werden Reformbedarf und Reformoptionen diskutiert – nicht nur bezogen auf einzelne Institutionen und Verfahren, sondern entlang solch wiederkehrender Strukturprobleme wie Management und Koordinierung oder Finanzierung. Die Beiträge spiegeln sämtlich die jüngste Entwicklung nach dem Reformgipfel 2005 und stellen somit ein teils handbuchartiges Kompendium und zugleich eine problemorientierte Analyse zum Stand der Weltorganisation in ihrer sechsten Dekade dar.