Mit dieser Aufsatzsammlung knüpft Hobsbawm an vielen Stellen an frühere Werke zum Nationalismus und zur Geschichte des 20. Jahrhunderts an. Darüber hinaus konzentriert er sich auf die Frage nach den Kriegen im 21. Jahrhundert, die Entwicklung des US-amerikanischen Imperiums, die Zukunft der liberalen Demokratie sowie Aspekte politischer Gewalt. Eine zentrale These ist, dass die Politik – im Gegensatz zu allen anderen Bereichen menschlichen Handelns – von der Globalisierung noch kaum beeinflusst wurde. Die Regierungen würden noch immer vom Nationalstaat aus denken und handeln, zumal Demokratie ohnehin nicht auf supranationaler Ebene funktioniere. Die von Hobsbawm eröterten Thesen und Argumente sind keineswegs neu. Dies gilt insbesondere für seine umfassende Kritik am Handeln der US-Regierungen. Das Buch wirkt stellenweise „stehen geblieben“ – andere Demokratietheoretiker sind in ihren Diagnosen deutlich weiter. So übersieht er etwa, dass Regierungen auf manchen Politikfeldern gemeinsam Erfolge erzielt haben oder eine geringe Wahlbeteiligung nicht zwangsläufig auf einen Niedergang der politischen Kultur hindeutet. Die Effizienz von Märkten tut er als „theologische Überzeugung“ (105) ab. Und die mediale Darstellung von Gewalt macht Hobsbawm dafür verantwortlich, dass deren soziale Kontrolle abnehme. Zumindest verkneift er sich eine Prognose über die Zukunft der USA – die hänge eben von den künftigen Entscheidungen in Washington ab. Dennoch liefert das Buch auch tief gehende Einsichten, die seine Lektüre selbst für jene lohnenswert machen, die seinen Ansichten widersprechen würden.