Die Globalisierung ist Schicksal wie Chance. Schlüssige Wegweisungen sind u. a. von der Politikwissenschaft zu erwarten. Einer der auf diesem Feld produktivsten Generalisten ist Helmut Elsenhans, der bis 2007 an der Universität Leipzig lehrte. Die Festschrift zu seinem 70. Geburtstag greift Themen auf, die der Jubilar seit den 70er- Jahren verfolgt: Politische Ökonomie, globale Konfliktdynamiken, transnationale Netzwerke, Bad Governance, Globalisierung. Unter den 18 Autoren der Festschrift sind Alfred Grosser, Gerhard Lehmbruch, Robert Kappel, Rainer Tetzlaff, Matthias Middell oder Ulf Engel. Dies belegt zugleich die Breite der wissenschaftsdisziplinären Zugriffe: Politikwissenschaft, Geschichte, Soziologie, Afrikanistik, um nur einige zu nennen. Verknüpfendes Element der Beiträge ist mit der Frage „Globalisierung – Entgrenzte Welten versus begrenzte Identitäten?” eine der in der gegenwärtigen Globalisierungsliteratur wohl am kontroversesten diskutierten Problemstellungen. Gerade Elsenhans hat auf seinem historischen und politikwissenschaftlichen Forschungsweg immer wieder gezeigt, dass es sich dabei nicht nur um eine Gegenwartsfrage handelt. Denn die Oszillation zwischen begrenzten Identitäten und entgrenzten Welten ist ein Grundmerkmal historischer Erfahrung. Dass sich diesem Problem auch im Blick auf verschiedene Weltregionen (insbesondere Afrika und Indien, zwei im Elsenhans’schen Publikationsspektrum besonders wichtige Räume) Autoren widmen, die in ganz unterschiedlichen Ländern arbeiten (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Algerien, USA und Indien), macht den besonderen Wert der Festschrift aus.