Diss. Frankfurt a. M. - Auch das lange als vorbildhaft geltende schwedische Gesundheitssystem hat mit denselben Problemen zu kämpfen wie das hiesige: Die gestiegene Lebenserwartung, die besseren therapeutischen Möglichkeiten sowie die damit verbundenen explodierenden Kosten und weitere Faktoren sorgten auch in Schweden für den Ruf nach mehr Markt und mehr Wettbewerb. Mit zahlreichen gesundheitspolitischen Reformen und Gegenreformen wurde versucht, die Probleme in den Griff zu bekommen. Michelsen analysiert die Entwicklung des schwedischen Gesundheitssystems; dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Entwicklung der 90er-Jahre. Der Autor erarbeitet die diesen Umbau forcierenden und hemmenden Faktoren sowie den Einfluss der relevanten Akteure heraus. Zudem diskutiert er, inwieweit dieser Umbau das schwedische Modell in seinen Grundlagen infrage stellt. Aus dem Inhalt: I. Das schwedische Gesundheitswesen - Strukturmerkmale und Eckpunkte seiner historischen Entwicklung: 3. Eckpunkte auf dem Weg zu einem öffentlichen, integrierten und dezentralisierten Gesundheitswesen; 4. Reformen in den 90er Jahren; 5. Das schwedische Gesundheitswesen der 90er Jahre in Zahlen; 6. Kontinuität oder Wandel? II. „Public competition" als Antwort auf gesundheitspolitische Probleme: 7. Eine „strategische Reform" - zur Stabilisierung sozialer Errungenschaften?; 8. Gesundheitspolitische Reformen: Günstige Bedingungen und Probleme; 9. „Wohlfahrtsstaatsregime" und „new welfare politics". III. Das Gesundheitswesen im Wandel des „Schwedischen Modells": 11. Das "Schwedische Modell" der „Goldenen Jahre". IV. Perspektiven des schwedischen Gesundheitswesens als Teil des sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaatsregimes: 14. Probleme des sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaatsregimes; 15. Zur Zukunft des Gesundheitswesens.