Die Forschungsinteressen des Jubilars mit ihrem Schwerpunkt in der Geschichte Deutschlands vom Beginn des Kaiserreiches über das frühe 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart bilden den thematischen Rahmen der Beiträge, mit denen 22 Historiker ihren Kollegen anläßlich seines 65. Geburtstages geehrt haben. Inhalt: 1. Das Deutsche Kaiserreich und der Erste Weltkrieg: Jost Dülffer: Die zivile Reichsleitung und der Krieg. Erwartungen und Bilder 1890-1914 (11-28); Leo Haupts: Die Reichsleitung und das Projekt der Friedenskonferenz der II. Internationale in Stockholm im Frühjahr und Sommer 1917. Der ungangbare Weg zum Frieden (29-53); Ludwig Richter: "Auseinanderstrebendes Zusammenhalten". Bassermann, Stresemann und die Nationalliberale Partei im letzten Jahrzehnt des Kaiserreiches (55-85); Wolfgang Benz: Asyl und Meinungsfreiheit. Deutsche politische Emigration und eidgenössische Politik im Ersten Weltkrieg (87-108); Klaus Hildebrand: Das deutsche Ostimperium 1918. Betrachtungen über eine historische "Augenblickserscheinung" (109-124). 2. Von Weimar zu Hitler: Heinrich August Winkler: Die deutsche Abweichung vom Westen. Der Untergang der Weimarer Republik im Lichte der "Sonderwegs-These" (127-137); Gerhard Kock: Der Kampf um das Monopol. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft und der Schenker-Vertrag 1931 (139-171); Wolfram Pyta: Verfassungsumbau, Staatsnotstand und Querfront: Schleichers Versuche zur Fernhaltung Hitlers von der Reichskanzlerschaft August 1932 bis Januar 1933 (173-197); Hans Mommsen: Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter im Dritten Reich (199-207). 3. Soziale Formationen und politische Repräsentation: Wolfgang Schieder: Imperialismus im unfertigen Nationalstaat. Einige vergleichende Überlegungen zu Deutschland und Italien (211-220); Heinz-Gerhard Haupt: Bedingungsfaktoren des Kleinbürgertums in Deutschland und in Frankreich im 20. Jahrhundert (221-238); Andreas Biefang: Modernität wider Willen. Bemerkungen zur Entstehung des demokratischen Wahlrechts des Kaiserreichs (239-259); Gerhard A. Ritter: Politische Repräsentation durch Berufsstände. Konzepte und Realität in Deutschland 1871-1933 (261-280). 4. Dynastien und transnationale Eliten: Rainer Hambrecht: Eine Dynastie - zwei Namen: "Haus Sachsen-Coburg und Gotha" und "Haus Windsor". Ein Beitrag zur Nationalisierung der Monarchie in Europa (283-304); Jürgen Heideking: Pragmatismus und kontinentale Vision: Der Marshall-Plan als Anstoß zur europäischen Integration (305-327). 5. Zum aktuellen Standort der deutschen Geschichtswissenschaft: Dieter Langewiesche: "Postmoderne" als Ende der "Moderne"? Überlegungen eines Historikers in einem interdisziplinären Gespräch (331-347); Jürgen Kocka: Die Geschichtswissenschaft nach der deutschen Vereinigung (349-355). 6. Sozialdemokratie und Gewerkschaften in beiden deutschen Demokratien: Heinrich Potthoff: Gewerkschaften und soziale Demokratie in Weimar und Bonn (359-378); Klaus Schönhoven: Entscheidung für die Große Koalition. Die Sozialdemokratie in der Regierungskrise im Spätherbst 1966 (379-397). 7. Persönlichkeiten in der Geschichte: Johannes Kunisch: Feldmarschall Loudon im Gedächtnis der Nachwelt (401-419); Gerald D. Feldman: Hugo Stinnes, Gustav Stresemann, and the Politics of the DVP in the early Weimar Republic (421-442); Heribert Müller: "Eine gewisse angewiderte Bewunderung". Johannes Haller und der Nationalsozialismus (443-482); Lothar Gall: A man for all seasons? Hermann Josef Abs im Dritten Reich (483-526).