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Vladimir Bilandžić / Dittmar Dahlmann / Milan Kosanoviić (Hrsg.)

From Helsinki to Belgrade. The First CSCE Follow-up Meeting and the Crisis of Détente

Göttingen: V&R unipress 2012 (Internationale Beziehungen. Theorie und Geschichte 10); 334 S.; hardc., 46,90 €; ISBN 978-3-89971-938-3
Zu Beginn der 1970er-Jahre entspannten sich die Beziehungen zwischen den USA und der Sowjetunion spürbar. Dieser Prozess innerhalb des Kalten Krieges wurde auch institutionell unterstützt, insbesondere die erste Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit 1973 sowie ihre Folgetreffen gelten als Meilensteine für die Détente. Im Blickpunkt dieses Sammelbandes steht die Geschichte dieser Entspannungspolitik. In seinem einführenden Artikel nähert sich Klaus Hildebrand diesem Phänomen über vier für ihn wesentliche Aspekte: 1. Die Etablierung einer geteilten Hegemonie ab den 1950er-Jahren. 2. Die starre bipolare Hegemonie wurde dann durch die Entstehung eines dreipoligen Machtzentrums (USA, SU und China) abgelöst. 3. Die USA und die Sowjetunion trugen ihre Kampfhandlungen in den Peripherien der Machtzentren aus (Vietnamkrieg, Bangladesch-Krieg, afrikanische Kolonien und deren Unabhängigkeitsbestrebungen, Kuba, Afghanistaninvasion, Iran), aber gleichzeitig beruhigten sich die Beziehungen zwischen Moskau und Washington. 4. Die historische Phase der Détente der 1970er-Jahre, in der beide Supermächte trotz der geänderten, regulierten und institutionalisierten Konfliktlösungsbedingungen (KSZE) versuchten, ihre Ideologie und Machtpolitik zu festigen, wohingegen die „alte“ Welt ihre Hoffnungen auf Helsinki und den damit angestoßenen Prozess einer neuen Weltordnung setzte. Wie Rinna Kullaa in ihrem Artikel darlegt, gilt die KSZE zwar als Hochpunkt der Entspannungspolitik, jedoch werden durch die Betonung dieses singulären Ereignisses die zuvor und danach geführten Verhandlungen und Bemühungen in den Betrachtungen meist vernachlässigt. Die Autorin stellt in ihrem Beitrag daher die Bedeutung der Belgrader Follow-up-Konferenz 1977/78 heraus, durch die ein Modell zur Fortführung der Friedens- und Sicherheitsbemühungen etabliert wurde. Außerdem betont sie, dass die Wurzeln der KSZE in der neutralen Politik Finnlands und Jugoslawiens liegen und durch das Engagement fast aller europäischen Staatsmänner ein Erfolg wurde.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 4.1 | 4.3 | 4.41 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Vladimir Bilandžić / Dittmar Dahlmann / Milan Kosanoviić (Hrsg.): From Helsinki to Belgrade. Göttingen: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35043-from-helsinki-to-belgrade_42174, veröffentlicht am 10.01.2013. Buch-Nr.: 42174 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken