Diss. Münster. - Das Ziel der Autorin ist es nachzuweisen, dass die Einrichtung der Interimsverwaltung der UNO im Kosovo (UNMIK) ein „Novum [darstellt], gemessen sowohl an der Vergangenheit als auch an der Zukunft - keinen Einzel-, sondern einen Modellfall begründend“ (33). Dazu gibt sie zunächst einen Überblick über die Hintergründe des Kosovo-Konflikts und erläutert danach das Mandat der UNMIK. Dabei grenzt sie diese friedenssichernde Operation von anderen Maßnahmen der UNO, insbesondere auch früheren Formen der treuhänderischen Verwaltung ab. Die weiteren Kapitel enthalten eine detaillierte Schilderung des organisatorischen Aufbaus der UN-Mission im Kosovo sowie der einzelnen Maßnahmen zum Aufbau lokaler Institutionen und zum Transfer der Verantwortung an provisorische Selbstverwaltungsinstitutionen. In einer Typologie der verschiedenen Grade von Verantwortung, die die UNO bei friedenssichernden Maßnahmen übernommen hat, ordnet sie die UNMIK „als Beispiel der maximalsten Ausprägung eines Entwicklungsprozesses [ein], der kontinuierlich zu einer Übernahme hoheitlicher Befugnisse führte“ (306). Rossbacher kommt zu dem Schluss, die Weiterentwicklung der friedenssichernden Maßnahmen der UN, wie sie in der UNMIK zum Ausdruck komme, sei „nichts Geringeres als die Erkenntnis, dass nachhaltige Friedenssicherung mit der Demokratisierung der politischen Prozesse und der wirtschaftlichen Entwicklung einhergehen muss“ (331). Weiterhin sei dafür jedoch ein Mandat des Sicherheitsrats eine unverzichtbare Voraussetzung.