Föderalismus und Regionalismus in Deutschland, Spanien und der Europäischen Union
Rechtswiss. Diss. Erlangen-Nürnberg. – In der mit einem Preis gewürdigten Arbeit geht es hauptsächlich um juristische Belange der aktuellen Diskussion um Föderalismus und Regionalismus. Politikwissenschaftliche Ansätze werden entweder nur oberflächlich gestreift (Scharpf, Schultze), generell vernachlässigt (Mehrebenenproblematik) oder als Theorien der Ideengeschichte stark verkürzt dargestellt (Rousseau, Montesquieu, Aristoteles). Die Problematik des zunehmenden Souveränitätsverlusts der deutschen Länder durch den Kompetenzzuwachs der Europäischen Union sowie die Auswirkungen der Verlagerung für die autonomen Gemeinschaften Spaniens wird vornehmlich anhand der Gesetzeslage und der Folgen für die nationalstaatliche Gewaltenteilung analysiert. Dies führt unter anderem dazu, dass andere wesentliche Begründungs- und Diskussionsmuster für Föderalismus außer Acht bleiben. Zudem folgt auch die Methodik der Dissertation keiner Hypothesenüberprüfung, wie sie im politikwissenschaftlichen Kontext notwendig wäre, sondern will vor allem „strittige und kritische Fragen des deutschen und spanischen Rechts im Rahmen des europäischen Verfassungsrechts behandeln.“ (32) Für die Politikwissenschaft bietet die Arbeit nur einen begrenzten Erkenntnisgewinn.