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Eric Seils

Finanzpolitik und Arbeitsmarkt in den Niederlanden. Haushaltsinstitutionen, Koalitionsverträge und die Beschäftigungswirkung von Abgaben

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004 (Gesellschaftspolitik und Staatstätigkeit 26); 231 S.; brosch., 24,90 €; ISBN 3-531-14244-5
Diss. Köln; Gutachter: F. Scharpf, A. Benz. - Derzeit gelten die Niederlande als Musterland für eine gelungene Arbeitsmarktpolitik und einen ausgeglichenen Staatshaushalt. Diese Situation resultiert aus über 20 Jahre dauernden Reformbemühungen, die im Anschluss an eine wirtschaftliche Krise Mitte der 70er-Jahre unternommen wurden. Der Autor entwickelt einen theoretischen Rahmen für die Arbeit und gibt einen Überblick über das Verhältnis von Finanzpolitik und Arbeitsmarkt in den Niederlanden sowie über das parlamentarische System und seine Auswirkungen auf die Ausgestaltung des Haushalts. Anschließend zeichnet er detailliert die politischen Entscheidungsprozesse und Konflikte in der niederländischen Haushaltsplanung seit 1977 nach. Als zentralen Faktor für die ab 1983 beginnende Wende identifiziert der Autor die Existenz finanzpolitischer Vereinbarungen in den Koalitionsverträgen, die es den Kabinetten Lobbers und Kok ermöglichten, die Staatsausgaben zu senken und damit die Belastungen auf den Faktor Arbeit beziehungsweise die Abgaben zu reduzieren. Seils erweitert mit dieser Studie zum einen bestehende theoretische Erklärungen des holländischen Erfolges um einen neuen Faktor, zum anderen gelingt es ihm, die bislang getrennt verlaufende finanzpolitische und arbeitsmarktpolitische Debatte zu integrieren.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.61 | 2.22 | 2.262 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Eric Seils: Finanzpolitik und Arbeitsmarkt in den Niederlanden. Wiesbaden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22806-finanzpolitik-und-arbeitsmarkt-in-den-niederlanden_26039, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26039 Rezension drucken