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Stefan Fisch / Wilfried Rudloff (Hrsg.)

Experten und Politik: Wissenschaftliche Politikberatung in geschichtlicher Perspektive

Berlin: Duncker & Humblot 2004 (Schriftenreihe der Hochschule Speyer 168); 384 S.; 98,- €; ISBN 3-428-11565-1
Der Band geht auf eine Tagung des Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer zurück. In den historischen Fallstudien geht es um die Frage nach den Spielregeln, Wirkungsweisen und Einflussmöglichkeiten von Politikberatung, wobei jeweils unterschiedliche Perspektiven wie Akteure, Politikfelder oder Wissenstypen eingenommen werden. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Mit Blick auf die gegenwärtige Hochkonjunktur der Politikberatung unterstreicht Rudloff in seinem einleitenden Problemaufriss, dass Politikberatung eine lange Geschichte hat und „unabhängig von den Amplitudenschwankungen medialer Aufmerksamkeit [...] zu einem selbstverständlichen Bestandteil des politischen Prozesses geworden ist“ (14 f.). Er warnt vor „allzu hochgesteckten Erwartungen“ (14) an die politische Wirksamkeit der Beratung. Aus dem Inhalt: Wilfried Rudloff: Einleitung: Politikberatung als Gegenstand historischer Betrachtung. Forschungsstand, neue Befunde, übergreifende Fragestellungen (13-57) Hans-Christof Kraus: Vorformen und Anfänge wissenschaftlicher Politikberatung im 19. Jahrhundert (59-78) Margit Szöllösi-Janze: Politisierung der Wissenschaften - Verwissenschaftlichung der Politik. Wissenschaftliche Politikberatung zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus (79-100) André Steiner: Wissenschaft und Politik: Politikberatung in der DDR (101-125) Gabriele Metzler: Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (127-152) Wilfried Rudloff: Wieviel Macht den Räten? Politikberatung im bundesdeutschen Bildungswesen von den fünfziger bis zu den siebziger Jahren (153-188) Bernd-A. Rusinek: Die Rolle der Experten in der Atompolitik am Beispiel der Deutschen Atomkommission (189-210) Sabine Schleiermacher: Experte und Lobbyist für Bevölkerungspolitik. Hans Harmsen in Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Bundesrepublik (211-238) Detlef J. Blesgen: Der Nationalökonom als Politikberater. Thema und Variationen am Beispiel von Erich Preiser (1900-1967) (239-259) Hans Peter Mensing: Ein „Gehirntrust“ für Adenauer? Beraterstäbe, Meinungsbildung und Politikstil beim ersten Bundeskanzler (262-276) Daniela Münkel: „Das große Gespräch“. Willy Brandt und seine Berater (277-296) Clemens Albrecht: Expertive versus demonstrative Politikberatung. Adorno bei der Bundeswehr (297-308) Frank Bösch: Werbefirmen, Meinungsforscher, Professoren. Die Professionalisierung der Politikberatung im Wahlkampf (1949-1972) (309-327) Winfried Süß: „Rationale Politik“ durch sozialwissenschaftliche Beratung? Die Projektgruppe Regierungs- und Verwaltungsreform 1966-1975 (329-348) Alexander Schmidt-Gernig: Das „kybernetische Zeitalter“. Zur Bedeutung wissenschaftlicher Leitbilder für die Politikberatung am Beispiel der Zukunftsforschung der 60er und 70er Jahre (349-368) Carl Böhret: Hofnarren, Denkfabriken, Politik-Coach: Chancen und Schwierigkeiten der Politikberatung damals und heute (369-380)
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 5.2 | 2.32 | 2.34 | 2.314 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Stefan Fisch / Wilfried Rudloff (Hrsg.): Experten und Politik: Wissenschaftliche Politikberatung in geschichtlicher Perspektive Berlin: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23136-experten-und-politik-wissenschaftliche-politikberatung-in-geschichtlicher-perspektive_26484, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26484 Rezension drucken