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Michael Staack / Rüdiger Voigt (Hrsg.)

Europa nach dem Irak-Krieg. Ende der transatlantischen Epoche?

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2004; 308 S.; brosch., 29,- €; ISBN 3-8329-0940-0
An Literatur über die Auswirkungen des Irak-Konflikts auf Europa im Besonderen und die internationale Politik im Allgemeinen mangelt es wahrlich nicht. Der Sammelband ragt unter diesen Veröffentlichungen jedoch durch eine fast durchgehend unverschnörkelte Sprache und nüchterne, zugleich aber differenzierende Thesen hervor. Die Herausgeber lassen Vertreter unterschiedlichster Schulen der internationalen Beziehungen und der europäischen Integration zu Wort kommen, wobei als Klammer eine teils latente, teils offene Amerika-kritische Haltung sowie ein unterschiedlich deutliches Eintreten für eine multipolare Weltordnung dient. Nicht zuletzt aufgrund seiner politikwissenschaftlichen „Repräsentativität“ und seiner teils namhaften Autoren ist der Band an sich bereits ein eindrucksvoller Beleg für die sich vollziehende Abwendung der geistigen Eliten des „alten Europas“ von den USA. Aus dem Inhalt: 1. Erweiterung versus Integration Rüdiger Voigt: Europa der Vaterländer. Ist de Gaulles Vision noch zeitgemäß? (19-40) Heinrich Buch: Die Osterweiterung der EU: Interesse Europas oder der USA? (41-59) Georg Schild: Eine Verfassung für Europa (61-77) 2. Ökonomischer Riese und politischer Zwerg Franco Algieri: Europas Selbstbestimmungsprozess. Wie definiert sich Europa gegenüber den USA? (81-100) Carlo Masala: Kerneuropa als Gegenmacht? Konkurrierende Szenarien für die Entwicklung der EU (101-125) 3. NATO versus Europäische Verteidigungsunion August Pradetto / Mario Assmann: Die NATO-Osterweiterung. Trojanische Pferde für die transatlantische Herde? (129-155) Matthias Dembinski: Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik: Appendix der NATO oder Instrument der Emanzipation? (157-173) Sabine Collmer: Europäerinnen und Europäer im Aufwind? Die Öffentliche Meinung in der Europäischen Union zur Außen- und Sicherheitspolitik (175-200) 4. Europäische Akteure Michael Staack: Nein zur Hegemonialmacht. Deutschlands außenpolitische Entscheidungsprozesse im Irak-Konflikt (203-230) Thomas Jäger / Andrea Szukala: Außenpolitische Strategie und ökonomische Interessen Deutschlands nach dem Irak-Krieg 2003 (231-255) Hans Stark: Frankreichs Außenpolitik zwischen Anpassungsdruck und Status Quo (257-277) Gisela Müller-Brandeck-Bouquet: Großbritannien im Irak-Konflikt – Juniorpartner oder Schoßhund der USA? (279-305)
Christian Becker (BEC)
Dr. rer. pol.
Rubrizierung: 4.2 | 2.64 | 2.61 | 3.6 | 4.3 | 4.22 | 4.21 Empfohlene Zitierweise: Christian Becker, Rezension zu: Michael Staack / Rüdiger Voigt (Hrsg.): Europa nach dem Irak-Krieg. Baden-Baden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23262-europa-nach-dem-irak-krieg_26652, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26652 Rezension drucken