In zehn Beiträgen vermitteln überwiegend junge Wissenschaftler einen knappen, prägnanten Überblick über die verschiedenen Aspekte der EU-Osterweiterung. In einem zeitgeschichtlichen Rückblick wird gezeigt, dass sich alle bisherigen europäischen Erweiterungsrunden als Versuche beschreiben lassen, „den erwarteten Nutzen und die möglichen Kosten für alte wie für neue Mitglieder in ein Gleichgewicht zu bringen“ (251). Vor diesem Hintergrund werden im einführenden Beitrag die einzelnen Stationen der Osterweiterung nachgezeichnet. Stephanie Weiss wirft einen Blick auf die Interessenlagen und Motive der ehemaligen Beitrittskandidaten und benennt exemplarisch aus der Sicht der Beitrittskandidaten Tschechien, Polen und der Slowakei die Ursachen für den Einstellungswandel der Bevölkerung zur EU. Mechthild Schrooten analysiert die ökonomische Situation der mittel- und osteuropäischen Staaten und Barbara Lippert diskutiert am Beispiel der Gemeinsamen Agrarpolitik und der Strukturpolitik die Notwendigkeit von Reformen in den Politikbereichen. Die „wesentlichen Parameter der Angleichung der Innen- und Justizpolitik“ (252) beschreibt Wilhelm Knelangen. Weitere Themen des Bandes sind die möglichen Arbeitskräftewanderungen von Ost nach West, die Legitimationsprobleme des Regierens in der EU der 25 Mitgliedstaaten, die Konsequenzen der Erweiterung für die EU-Institutionen und die im Verfassungsvertrag vorgesehenen strukturellen Reformforschritte, die „zur demokratischen Legitimation europäischen Regierens beitragen“ (253). Schließlich untersucht Franco Algieri, wie sich die EU als internationaler Akteur künftig darstellen wird und welche Rolle die neuen Mitglieder im Rahmen der außen- und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit spielen werden. Dieser Band eignet sich für die politische Bildung: Er enthält nicht nur verständlich geschriebene Texte, die auf knappem Raum wesentliche Informationen bieten, sondern es finden sich auch Schaubilder, Grafiken und Tabellen sowie am Ende eines jeden Beitrags weiterführende Literaturhinweise.