Warum entstehen ethnische Konflikte und warum münden diese oftmals in die Teilung eines Nationalstaates? Die Autorin befasst sich mit den Gründen sezessionistischer Konflikte am Beispiel des Konfliktes zwischen Tschechen und Slowaken, der am 1. Januar 1993 friedlich mit der Gründung zweier souveräner Staaten endete. Im ersten Teil illustriert Junkers den theoretischen politikwissenschaftlichen Diskurs über die Kausalitäten und internen Bedingungen ethnischer Konflikte, respektive Sezessionen. Im zweiten Abschnitt prüft die Autorin, inwieweit sich vier wesentliche Thesen anhand des tschechoslowakischen Sezessionsprozesses verifizieren lassen. „1. These: Eine auf ein Gebiet konzentrierte ethnische Gruppe entwickelt unter Benachteiligung [...] einen ethnischen Nationalismus" (45). Die zweite These befasst sich mit der Bedeutung ökonomischer Interessen als Nährboden solcher Konflikte. Die dritte These thematisiert die divergierenden Interessen zwischen einer ethnischen Gruppe und deren Elite. „4. These: Ob es zu einer Sezession kommt und in welcher Form, hängt von der internationalen Umgebung und der staatlichen Opposition ab" (46). Neben ökonomischen Faktoren des Transformationsprozesses und Interessendivergenzen analysiert Junkers auch die Geschichte der beiden ethnischen Gruppen und ihre unterschiedliche Rolle im Zweiten Weltkrieg. Aus dem Inhalt: I. Theoretische Einleitung: 1. Theorien und Erklärungsansätze zu ethnischen Konflikten, Sezession und Staatenteilung. II. Die Teilung der Tschechoslowakei: 2. Die Beziehung von Tschechen und Slowaken; 3. Die ökonomischen Bestimmungsfaktoren im Transformationsprozess; 4. Die Interessendivergenz zwischen der Elite und der ethnischen Gruppe; 5. Der friedliche Charakter der Teilung.