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Helmut Jahnke

Edgar Julius Jung. Ein konservativer Revolutionär zwischen Tradition und Moderne

Pfaffenweiler: Centaurus-Verlagsgesellschaft 1998 (Reihe Politikwissenschaft 17); 265 S.; 59,80 DM; ISBN 3-89085-585-7
Diss. Hannover; Erstgutachter: P. Brockmeier. - Jahnkes gründliche Studie beleuchtet Struktur und Entwicklung der politischen Konzeptionen Jungs. Die Rekonstruktion erfolgt dabei nicht nur anhand der Interpretation der Jungschen veröffentlichten Schriften, sondern auch auf einer Auswertung des Nachlasses und unter Einbeziehung der biographischen und zeitgeschichtlichen Kontexte. Gegen Breuers Studie über die Konservative Revolution zeigt Jahnke, daß es zumindest im Falle Jungs berechtigt ist, das politische Denken jener konservativen Theoretiker als eigenständig zu qualifizieren. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis konservativen Denkens in der Weimarer Zeit und im Dritten Reich. Darüber hinaus wirft Jahnke auch einen Blick auf die gegenwärtige Jung-Rezeption im Umfeld der Neuen Rechten, wobei er zu dem Ergebnis kommt, daß die Vereinnahmung Jungs durch die Neue Rechte einer ideengeschichtlichen Mißhandlung gleichkomme (236) und scheitern müsse (232). Aus dem Inhalt: D. Jungs ideengeschichtlicher Standort im Spannungsfeld konservativen, faschistischen und nationalsozialistischen Denkens: Jungs Verhältnis zum Konservativismus; Die Beziehung zum Faschismus; Die Nagelprobe: Jung und der Nationalsozialismus; Politik und Moral: Jungs Widerstandsbegehren gegen den Nationalsozialismus; Die Neue Rechte und Jung, oder: Der Versuch, einen Zombie zu erschaffen.
Michael Henkel (MH)
Priv.-Doz. DR., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.46 | 5.43 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Michael Henkel, Rezension zu: Helmut Jahnke: Edgar Julius Jung. Pfaffenweiler: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/6186-edgar-julius-jung_8410, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 8410 Rezension drucken