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Ma Ying / Markus Taube / Dieter Cassel (Hrsg.)

Economic Growth in China and Europe: Structural Patterns and Challenges

Marburg: Metropolis-Verlag 2011 (Economic Studies on Asia 9); 320 S.; 42,80 €; ISBN 978-3-89518-874-9
Die Volksrepublik China hat sich binnen 25 Jahren von einem Entwicklungsland zu einer politischen Supermacht entwickelt. Diese Macht gründet vor allem auf den enormen Wachstumsraten, die im Ausland mal mit Argwohn und Unbehagen, mal mit Bewunderung und Faszination wahrgenommen werden. In den modernisierungstheoretischen Begriffen Rostows gesprochen, hat China die „Take-off-Phase“ erfolgreich bestritten und befindet sich nun in der „Reifephase“. China, so die Hintergrundannahme in diesem Band, der aus zwei Workshops der Mercator School of Management der Universität Duisburg-Essen und des Zentrums für ökonomische Entwicklungsforschung der Universität Wuhan hervorgegangen ist, stehe nun vor der Herausforderung, die neu entstandenen materiellen Bedürfnisse seiner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mittels konstant hoher Wachstumsraten zu saturieren. Die Autoren der Beiträge fragen daher nach den Herausforderungen für ein nachhaltiges Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft. Die Grundlage liefert der Aufsatz Xibao Guos. Maßgeblich verantwortlich für das enorme Wirtschaftswachstum sei die optimale Ausbeutung der strukturellen Vorteile, die eine „verspätete“ (13) ökonomische Entwicklung mit sich bringe. Nach dem neoklassischen Ansatz, den Guo zugrundelegt, werden die Vorteile mit dem rasanten Aufholprozess Chinas notwendig geringer. Der Ökonom rechnet folglich mit einem beträchtlichen Rückgang der Wachstumsraten – nicht aufgrund außerökonomischer Bedingungsfaktoren wie Ressourcenknappheit oder Umweltproblemen, sondern weil die Vorteile der verspäteten Entwicklung mit Wachstum und Entwicklung notwendig zurückgehen und nicht vollständig durch technologische Innovationen aufgefangen werden können. Die Beiträge der zweiten Sektion versuchen Verbindungen zwischen dem chinesischen Wirtschaftwunder und der ökonomischen Entwicklung europäischer Länder herzustellen. So zeigt Xiaoman Xu, dass Deutschland China in zunehmendem Maß als Konkurrenten wahrnimmt und die finanziellen Mittel der Entwicklungszusammenarbeit zwischen 1997 und 2005 um mehr als die Hälfte zurückfuhr. Xu argumentiert, dass Deutschland auch in Zukunft von Chinas wirtschaftlichem und technologischem Fortschritt profitieren werde und plädiert für eine Revitalisierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der beiden Staaten.
Marius Hildebrand (HIL)
M. A., Politikwissenschaftler, Doktorand, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.68 | 2.2 | 2.22 | 4.22 | 4.43 Empfohlene Zitierweise: Marius Hildebrand, Rezension zu: Ma Ying / Markus Taube / Dieter Cassel (Hrsg.): Economic Growth in China and Europe: Structural Patterns and Challenges Marburg: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34645-economic-growth-in-china-and-europe-structural-patterns-and-challenges_41632, veröffentlicht am 22.03.2012. Buch-Nr.: 41632 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken