Geschichtswiss. Magisterarbeit Hamburg; Gutachter: H. Mejcher. – Krakau fragt, welche Rolle die rund 1,2 Millionen Palästinenser im politischen Leben Israels im genannten Zeitraum spielten und welchen Einfluss sie dabei ausübten. Die Untersuchung beginnt erst Mitte der 70er-Jahre, also „mit Einsetzen einer veränderten politischen Realität in Israel und der gewandelten Rolle der arabischen Minderheit“ (4). Die politische Entwicklung wird bis zu den Wahlen 1996 verfolgt, dem Sieg des Likud-Blocks. Die Autorin bietet einen Überblick über die jüdische und die arabische Gesellschaft in Israel und ihr Verhältnis zueinander. Innerhalb der arabischen Minderheit unterscheidet sie wiederum vier politische Strömungen. Es folgt eine Darstellung der besonderen Charakteristika Israels, wie etwa der Sicherheitsinteressen des Staates, und deren Auswirkungen auf die Palästinenser. Um den Einfluss der Palästinenser in Israel zu messen, richtet Krakau den Blick auf die nationalen und kommunalen Wahlen sowie die Umsetzung bei der Lösung der folgenden zentralen palästinensischen Forderungen: Inwieweit ist es ihnen gelungen, die eigene Situation im Staat zu verbessern und auf eine friedliche Lösung im palästinensisch-israelischen Konflikt einzuwirken? Haben die Palästinenser Fortschritte hinsichtlich ihrer Forderung nach Gleichberechtigung mit der jüdischen Mehrheit erreichen können? Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Rolle der arabischen Minderheit stark verändert hat. Es sei ihr in den 90er-Jahren gelungen, „einen deutlich größeren Einfluss auszuüben als noch zwei Jahrzehnte zuvor“ (146), dennoch handele es sich erst um Teilerfolge.