Verwaltungswiss. Diss. Speyer; Gutachter: H. von Arnim, H. Siedentopf. – In den Jahren 1990 und 1998 fanden in der Republik Polen umfangreiche Reformen der kommunalen und regionalen öffentlichen Verwaltung statt. Hierzu zählten die Einführung von Selbstverwaltungsstrukturen in den Gemeinden, den Kreisen und den Wojewodschaften, die Dezentralisierung öffentlicher Aufgaben und öffentlicher Finanzen sowie eine Territorialreform, mit der die Kreise (wieder-) eingeführt und die Anzahl der Wojewodschaften von 49 auf 16 reduziert wurde. Kleb geht einleitend ausführlich auf die historische Entwicklung der territorialen Selbstverwaltung in Polen seit dem Mittelalter ein und beschreibt sodann den Verlauf des Reformprozesses, der in Polen bereits zu Zeiten der Volksrepublik, Ende der 70er-Jahre, begann. Die Ursachen und der Verlauf der Reformen 1990 und 1998 werden durch institutionelle, akteursbezogene und historisch-kulturelle Faktoren erklärt. Zwischen 1999 und 2003 hätten ergänzende Reformen im Bereich der territorialen Selbstverwaltung stattgefunden. Er veranschaulicht die wesentlichen Strukturelemente der inneren und äußeren Verfassung der Gemeinden, Kreise und Wojewodschaften in Polen. Das Reformergebnis wird schließlich anhand der Lincoln’schen Formel („Demokratie ist die Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk“) im Hinblick auf seine Bürgernähe und anhand des Subsidiaritätsprinzips im Hinblick auf seine Funktionalität bewertet.