Als ein neuer kollektiver Akteur wird Die Neue Rechte in Deutschland aufgefaßt, die sich dahingehend zu konstituieren beginnt, "daß sie unmittelbar parteipolitisch aktiv zu werden scheint und eine Institutionalisierung in Zeiten einer konservativen Regierung anstrebt, also sich nicht dem Konservatismus unterzuordnen gedenkt, sondern sich dauerhaft als eigenständige Kraft etablieren will" (150). Benthin überträgt die vornehmlich anhand der Neuen Sozialen Bewegungen gewonnenen Erkenntnisse der Bewegungsforschung auf die Neue Rechte, die er als rechte Gegenbewegung beschreibt. Mit den bewegungsanalytischen Kategorien "Mobilisierung", "Vermittlung" und "Aktion" untersucht er "die Einflußnahmen auf den politischen Diskurs der Gegenwart" (147) und kommt zu dem Ergebnis: "Über die Neue Rechte und ihre vielfachen Beteiligungen am politischen Diskurs der Gegenwart ist die radikale Rechte zum Bestandteil der Mehrheitskultur geworden, so daß ein weiterer Beleg für die These vom 'Extremismus der Mitte' gefunden wäre." (147) Inhalt: I. Grundlegungen und Bedingungen: 1. Anmerkungen zur Rechtsradikalismus-Forschung; 2. Begriff und Geschichte einer NEUEN RECHTEN; 3. Die NEUE RECHTE im Kontext politischer Kultur; 4. NEUE RECHTE und Konservatismus zwischen Kooperation und Konkurrenz. II. Bewegungsanalytische Bestimmung der Neuen Rechten: 5. Rechtsradikalismus als soziale Bewegung; 6. Die NEUE RECHTE als kollektiver Gegenbewegungsakteur. III. Partizipationsebenen und diskursive Verstrickungen: 7. Interne und externe Mobilisierung; 8. Kollektive Aktionen, Politische Interventionen; 9. Resümee mit abschließenden Thesen.