Skip to main content
Lena Muttonen

Die Integration von Drittstaatsangehörigen in den österreichischen Arbeitsmarkt

Wien: facultas.wuv 2008; 252 S.; brosch., 32,- €; ISBN 978-3-7089-0200-5
Rechtswiss. Diss. Graz; Gutachter: J. Marko, Gutachterin: K. Schmalenbach. – Dass Österreich mit einem Ausländeranteil von knapp 10 Prozent ein Einwanderungsland ist, wird von der Mehrheit der einheimischen Bevölkerung nicht anerkannt. Die „sich daraus ergebende Grundhaltung spiegelt sich im politischen, rechtlichen und sozialen Umgang mit der ausländischen Wohnbevölkerung wider“ (242), schreibt die Autorin. Sie vertritt die These, dass Fortschritte in der Arbeitsmarktintegration von Personen, die nicht EU-Bürger bzw. Angehörige von Staaten aus dem Europäischen Wirtschaftsraum sind, keineswegs auf einer nationalen Integrationspolitik beruhten, sondern allein auf europarechtliche Entwicklungen zurückzuführen seien. Damit ist zugleich der Untersuchungsgegenstand markiert: Zum einen geht es um aktuelle Entwicklungen in der Migrations-, Integrations- und Beschäftigungspolitik der EU. Trotz einiger Fortschritte scheine es am politischen Willen der Mitgliedstaaten für eine gemeinsame Lösung zu mangeln. Statt harmonisierende horizontale Regelungen zu erzielen, würden die Rechte von Drittstaatsangehörigen in einer Vielzahl von EU-Richtlinien niedergeschrieben, die zum Teil restriktive und schwer zu erfüllende Bedingungen enthielten. Insgesamt befinde sich die EU-Einwanderungspolitik noch „mitten im Entstehen“ (124). Zum anderen untersucht Muttonen die österreichische Migrations- und Integrationspolitik anhand der jüngeren Rechtsentwicklung. Zudem geht sie auf die strukturellen und demografischen Rahmenbedingungen ein und zeichnet die Entwicklungen der österreichischen Arbeitsmarktintegration seit der Zeit der sogenannten Gastarbeiterpolitik nach. Besondere Beachtung findet die Fremdenrechtsnovelle 2002 und das Fremdenrechtspaket 2005. Sie identifiziert eine Reihe von Diskriminierungen und Restriktionen. Ihr Fazit: „Die Ambitionen der österreichischen Regierungen der letzten Jahre, die Integration von Drittstaatsangehörigen in den Arbeitsmarkt voranzutreiben, sind als äußerst gering einzustufen.“ (241)
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.4 | 2.263 | 3.5 | 3.1 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Lena Muttonen: Die Integration von Drittstaatsangehörigen in den österreichischen Arbeitsmarkt Wien: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29090-die-integration-von-drittstaatsangehoerigen-in-den-oesterreichischen-arbeitsmarkt_34362, veröffentlicht am 23.07.2008. Buch-Nr.: 34362 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken