Sozialwiss. Diss. Gießen; Gutachter: R. Seidelmann. – Mit der Bundestagswahl im September 1998 wurde die Ära Kohl beendet. Die Autorin untersucht, wie sich der Wechsel der Union von der Regierungs- in die Oppositionsrolle vollzog und welche Veränderungen in den Parteipositionen damit einhergingen. Zudem überprüft sie die Parteiorganisation auf Veränderungen und beurteilt die parteipsychologischen Implikationen des Machtsverlustes. Der eigentliche Schwerpunkt ihrer Untersuchung liegt aber auf der Europapolitik. Althaus analysiert, inwieweit der politische Machtwechsel und die damit verbundenen personellen Veränderungen zu einer Neupositionierung oder gar einem Paradigmenwechsel in der Europapolitik der CDU/CSU geführt haben. Die Autorin definiert Europolitik dabei ausschließlich als eine auf die europäische Einigung im Rahmen der EU zielende Politik. Sie skizziert die Anfänge deutscher Europapolitik und differenziert zwischen der Europapolitik sozialdemokratischer und christdemokratischer Kanzler. Zudem erörtert sie deren Bedeutung in den jeweiligen Wahlkämpfen. Darauf aufbauend skizziert sie die Politik der rot-grünen Bundesregierung in der 14. Wahlperiode unter Gerhard Schröder. Althaus erkennt, dass der Europapolitik aufgrund des grundsätzlichen Konsenses aller Parteien in den Bundestagswahlkämpfen keine besondere Bedeutung zukomme. Sie resümiert, dass die christdemokratischen Parteien, die schon in der Regierungszeit Helmut Kohls definierten Politikziele der europäischen Einigung und der Mitarbeit im atlantischen Bündnis auch in der Opposition unverändert beibehielten.