Der Band verbindet die Würdigung von Person und Werk Meinhard Hilfs mit vertieften Beobachtungen aktueller Entwicklungen in den klassischen Themen des Europarechts. Aus Anlass seines 70. Geburtstages fand im Dezember 2008 in Hamburg ein Kolloquium statt. In vier Referaten wurde das Generalthema – die Europäische Union nach Lissabon – mit Blick auf die zentralen wissenschaftlichen Interessen des Europarechtlers Hilf erörtert. Im Mittelpunkt des Referats von Eckhard Pache (Würzburg) steht eine Würdigung des Organgefüges und der Handlungsträger der EU nach dem Vertrag von Lissabon. Christian Tietje (Halle) konzentriert sich auf die Handelspolitik der Union im System des Welthandelsrechts und setzt sich mit den rechtlichen Folgen einer Politik auseinander, die sich zwischen Liberalisierung und Protektionismus bewegt. Frank Hoffmeister (Brüssel) fragt aus der Perspektive der Kommission nach dem Beitrag, den die EU zur Entwicklung des allgemeinen Völkerrechts leistet. Frank Schorkopf (Bonn/Göttingen) lotet im Hinblick auf das Karlsruher Verfahren zum Lissabon-Vertrag „Maßstäbe für die institutionelle Architektur“ (77) der EU aus. Dabei würdigt er, dass der Vertrag von Lissabon erstmals Elemente der direkten Demokratie in das Primärrecht aufgenommen hat und dass ihm das Konzept der partizipativen Demokratie zugrunde liegt.