Diss. Freiberg; Gutachter: B. Schönfelder, H. Brezinski, E. Franck. - Der Autor gibt einen volkswirtschaftlich akzentuierten Überblick über die Systeme der Pflegeabsicherung in Dänemark, Schweden und Norwegen und will dadurch Anregungen und Informationen für die deutsche Reformdebatte liefern. Im ersten Abschnitt diskutiert er, inwieweit das in den skandinavischen Ländern zu beobachtende starke Eingreifen des Staates in diesen Bereich grundsätzlich gerechtfertigt ist. Er gelangt zu dem Ergebnis, dass eine rein private Absicherung faktisch zu einer Unterversicherung dieses Risikos und zu negativen sowie sozialpolitisch inakzeptablen sozialen Zuständen führen würde. Wild stellt die demografischen Veränderungen sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Dänemarks, Schwedens und Norwegens dar. Anschließend gibt er einen Überblick über die derzeitige Ausgestaltung der Pflegeversorgung in allen drei Ländern und diskutiert die Auswirkungen der entsprechenden demografischen Prognosen. Insbesondere stellt er die Leistungen und deren Finanzierung gegenüber. Zudem analysiert er die Wirkungen des staatlichen Eingreifens und kommt u. a. zu dem Ergebnis, dass diese staatlichen Interventionen zwar grundsätzlich sinnvoll, in ihrem Ausmaß jedoch zu umfassend sind. Er zeigt auf, dass trotz Ineffizienzen in einigen Bereichen zwar ein erheblicher Grad der Absicherung erreicht worden sei, wodurch aber auch hohe Kosten entstünden, die sich wiederum wohlfahrtssenkend auswirkten. Obwohl bereits erste Reformen, insbesondere Privatisierungen, durchgeführt worden seien, stünden die skandinavischen Länder aber nach wie vor unter Reformdruck; das Ergebnis bleibe abzuwarten.