Der Moscheestreit. Eine exemplarische Debatte über Einwanderung und Integration
Die Auseinandersetzung um den Bau einer Moschee in Köln-Ehrenfeld, einem Stadtteil mit einer deutlichen Mehrheit von SPD und den Grünen, stehen exemplarisch für jenen Typus von Konflikten, auf den die deutsche Mehrheitsgesellschaft sich einstellen muss, wenn sie die Integration von Einwanderern unterschiedlicher Herkunft ernst nimmt. Der Kölner Fall ist in mehrfacher Hinsicht lehrreich. Bei dem geplanten Bau geht es ebenso sehr um Fragen der im Stadtbild sichtbaren Anerkennung einer fremden Religion wie um die Bereitschaft zur Akzeptanz kultureller Unterschiede. Und hier verlaufen die Auseinandersetzungen quer durch die beteiligten Lager. Auf der einen Seite innerhalb der Parteien, so zwischen den Befürwortern des Vorhabens – Oberbürgermeister und Fraktion – und den Opponenten im CDU-Ortsverband und der rechten Wählervereinigung Pro-Köln, auf der anderen Seite aber auch zwischen der den Bau betreibenden Ditib (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion), einer der türkischen Regierung nahe stehenden Dachorganisation, und anderen islamischen Verbänden. Der Band dokumentiert die Vielfalt der Stimmen dieser Kontroverse – von Beteiligten, ortsansässigen Beobachtern, Wissenschaftlern und durchaus prominenten Medienvertretern (wie Günter Wallraf oder Ralf Giordano).