Dieser gleichermaßen als Lesebuch und Nachschlagewerk intendierte Band sucht das Bild von Afrika als Kontinent der Krisen und Katastrophen zu relativieren. Denn "der schwarze Kontinent ist eben auch ein bunter Kontinent. Diese Vielfalt, die kleinen Hoffnungen, der Versuch, den abgeschriebenen Sozialfall zu konsolidieren, will dieses Buch illustrieren." (11) In über 40 Beiträgen werden Überlegungen darüber angestellt, "warum Afrika so ist, wie es ist" (12) - auf poetische, auf heitere und auch auf nüchterne Weise. Zur Sprache kommen u. a. neben Politik, Medien, Wirtschaft und Religion ebenso Kunst, Sport, Architektur und Kultur. Mit diesem durch die Deutsche Welthungerhilfe initiierten Band ist ein informatives, gut lesbares, anregendes und mit viel Herz geschriebenes Einstiegswerk entstanden. Aus dem Inhalt: Henning Melber: Afrikanische Renaissance. Ideologien und ihre Gegenbewegungen (23-29); Ali A. Mazrui: Kultur und Kommunikation. Globalisierung in Afrika (30-36); Peter Baumgartner: Verjagt und entwurzelt. Millionen Afrikaner auf der Flucht (73-80); John Githongo: Inzest zwischen Wirtschaft, Politik und Bürokratie. Korruption in Afrika (91-98); Daniel Stroux: Die "Stimme der Stimmlosen". Das Internet als Informations- und Frühwarnsystem (99-104); Georg Brunold: Fata Transsahara. Von Kapstadt bis Tunis ein Kontinent? (105-114); Michael Bitala: Kein Massaker fürs Fernsehen. Vom Umgang der Medien mit Katastrophen (155-159); Mabiala Mantuba: Widersinnige Grenzen gefährden die Stabilität (170-176); Hans Hielscher: Plage der Region statt Schule der Nation. Das Militär und die Macht (184-190); Harald Ganns: Lokomotive Afrikas? Südafrika muß zuerst die eigenen Probleme lösen (214-221); Aliyi Ekineh: Der wackelnde Riese. Nigeria - entzweites Land ohne Seele (222-228); Stefan Mair: Wettlauf um knappe Ressourcen. Die neuen Kolonialherren (295-301); Dominic Johnson: Mit Gewalt in die Moderne. Die neuen Entwicklungsindikatoren (302-309).