Im Anschluss an die zugleich kursorischen und detailverliebten Darstellungen zu Beginn des Bandes, die schon im Duktus Sympathien wie Antipathien offen vor sich her tragen und darüber die erforderliche Distanz zum Gegenstand weitgehend vermissen lassen, widmen sich die drei Hauptkapitel dem Kampf der irakischen Opposition gegen das Regime Saddam Husseins. Auf den etwa 100 Seiten dieser drei Kapitel bietet Krech eine Chronik der Entwicklungen im Irakkonflikt vom Frühjahr 1991 bis Januar 2003, die unkommentiert und ohne erkennbares Auswahlkriterium eine Fülle tagesgenau datierter, aber kaum durch Quellen belegter Fakten sammelt. Im Anschluss schlägt Krech ein detailliertes Konzept zu einer Friedenskonferenz für die Region am Persischen Golf vor. Bis hin zum Proporz in der Besetzung des zukünftigen Parlamentes einer zu schaffenden Islamischen Golfgemeinschaft, zur Verteilung der Ministerien unter deren Mitgliedstaaten, zu Stärke und Struktur der zukünftig gemeinsamen Streitkräfte, entwirft Krech einen bis Juli 2004 abzuschließenden Fahrplan - der allerdings noch auf dem Stand vor dem amerikanisch-britischen Einmarsch im Irak argumentiert und inzwischen durch den Krieg überholt ist. Der Anhang des Bandes versammelt Dokumente, eine Übersicht über die irakischen Streitkräfte, Geheimdienste und Regierungsmilizen, eine Reihe irakischer Biografien, einen Katalog oppositioneller irakischer Parteien, Milizen und politischer Organisationen sowie eine Anzahl weiterer Register - und ist noch einmal fast ebenso lang wie der eigentliche Textteil.