Der 11. September 2001. Interpretationen und Konsequenzen eines Terroranschlags
Der Autor geht davon aus, dass „die Bedeutung von Ereignissen gerade nicht klar ist, sondern durch sprachliche Beschreibungen erst geschaffen wird” (5). Daraus ergeben sich die für das Buch zentralen Fragestellungen nach den dominanten Interpretationen der Anschläge in den USA und deren Implikationen für die Handlungsoptionen des betroffenen Staates. Darüber hinaus versucht Weiß auch zu erkunden, ob der Sicherheitsdiskurs seit 2001 eine neue politische Ordnung mit neuen Normen begründet. Diesen Diskurs zeichnet Weiß am Beispiel der politischen Entscheidungsträger, der New York Times als Vertreterin der Medien und der wissenschaftlichen Experten zu Völkerrecht und internationaler Sicherheit nach. Er zeigt dabei, wie sich der Diskurs von der Definition der Anschläge als Kriegsakt, über das Konzept der Achse des Bösen und die in der Nationalen Sicherheitsstrategie von 2002 formulierte Bush-Doktrin schließlich zur Frage des militärischen Vorgehens gegen das Regime von Saddam Hussein im Irak entwickelte.