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Roman Herzog

Demokratie als Friedensstrategie. Reden und Beiträge des Bundespräsidenten, hrsg. von Dieter S. Lutz

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1997 (Demokratie, Sicherheit, Frieden 111); 256 S.; geb., 48,- DM; ISBN 3-7890-5078-4
Die intensive Beschäftigung mit Herzogs "Berliner Rede" oder der Rede zur Bildungspolitik hat etwas zur Vernachlässigung des außenpolitischen Schwerpunktes seiner öffentlichen Äußerungen geführt. Daß hier dennoch ein wesentliches Anliegen des Bundespräsidenten deutlich wird, belegen die von Lutz sorgsam ausgewählten Reden (und Zeitschriftenbeiträge). Unter den Überschriften "Demokratie in Deutschland", "Kants 'demokratischer Frieden' in Europa", "Globalisierung des demokratischen Friedens" und "Die Rechte des Menschen" versammeln sich Beiträge, in denen Herzog zeigt, wie wichtig die Entwicklung neuer Konzepte für die internationale Ordnung und auch die deutsche Rolle nach dem Epochenwechsel von 1989/90 ist. Gleichwohl macht er die bleibenden Orientierungslinien deutlich und verteidigt diese als Traditionen der Bundesrepublik. Dabei zeigt sich Herzog in bezug auf die wissenschaftlichen Angebote höchst informiert und scheut zugleich nicht, deutlich Position zu beziehen, indem er Theorien auf ihren Praxisgehalt und ihren normativen Wert hin abklopft. Interessant ist die Tatsache, daß der Bundespräsident in seinen außenpolitischen Reden nicht nur über Außenpolitik sinniert, sondern sie gleichzeitig zu einem gewissen Teil "macht".
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 4.41 | 4.21 | 4.42 | 2.3 Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Roman Herzog: Demokratie als Friedensstrategie. Baden-Baden: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/5516-demokratie-als-friedensstrategie_7203, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 7203 Rezension drucken