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Eden Cole / Timothy Donais / Philipp H. Fluri (Hrsg.)

Defence and Security Sector Governance and Reform in South East Europe. Regional Perspectives

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2005 (Militär und Sozialwissenschaften 38); 268 S.; brosch., 42,- €; ISBN 3-8329-1048-4
Im Jahre 2002 veranstaltete das Geneva Center for the Democratic Control of Armed Forces in enger Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Außenministerium ein Forschungsprojekt über Reformen auf dem Sicherheitssektor in ausgewählten südosteuropäischen Staaten. Experten des Instituts untersuchten zusammen mit Spezialisten und Politikern in den jeweiligen Ländern, welche Fortschritte gemacht wurden und welche Probleme dabei entstanden. Im Einzelnen ging es um Albanien, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Moldawien und Rumänien. Die Ergebnisse dieser Studien wurden in zwei Bänden publiziert. Der neue Sammelband enthält Bewertungen der ursprünglichen Studien durch internationale Forscher, mit dem Ziel, Verbesserungsvorschläge und Empfehlungen für ein erfolgreiches Engagement internationaler Institutionen in der Region zu machen. Es werden sowohl die ursprünglichen Länderstudien untersucht als auch die themengebundenen Beiträge. Dabei wird nicht nur deutlich, dass Rumänien und Bulgarien in jeder Hinsicht größere Fortschritte als die übrigen Länder gemacht haben, und dass Moldawien in allen Punkten das Schlusslicht bildet. Es zeigt sich auch, dass es signifikante Unterschiede zwischen ausländischen und regionalen Experten hinsichtlich des Begriffs der Reformen auf dem Sicherheitssektor gibt. Während die einen von einem breiten Sicherheitsbegriff ausgehen, konzentrieren sich die anderen vornehmlich auf den militärischen Sektor im engeren Sinne. Bedrohungen der regionalen Stabilität durch Faktoren wie das organisierte Verbrechen, Korruption, Terrorismus oder Schmuggel werden so tendenziell eher unterschätzt. Die Herausgeber sehen allerdings die Perspektive einer EU- bzw. NATO-Mitgliedschaft als hervorragenden Ansatzpunkt, um die Reformanstrengungen zu beeinflussen. Das Beispiel Moldawien zeige jedoch auch die begrenzte Reichweite internationaler Einflussnahmen, wenn im Land selbst kein Reformwille vorhanden sei.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.22 | 2.61 | 2.21 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Eden Cole / Timothy Donais / Philipp H. Fluri (Hrsg.): Defence and Security Sector Governance and Reform in South East Europe. Baden-Baden: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23280-defence-and-security-sector-governance-and-reform-in-south-east-europe_26672, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 26672 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken