Rechtswiss. Diss. LMU München; Begutachtung: P. Huber, J. Kersten. – Das deutsche Asylrecht hat mit der Novelle des Jahres 1993 einen Paradigmenwechsel erfahren: Mit Artikel 16a des Grundgesetzes wurde die nationale Grundlage für eine europäische Gesamtregelung auf dem Gebiet des Flüchtlingsschutzes geschaffen. Es handele sich dabei um den „Versuch einer Öffnung des deutschen Asylkonzepts“ (382) für eine stärkere internationale Kooperation, insbesondere auf Ebene der EU, so Fröhlich. Der „Entwicklung eines zunehmenden Aufgehens der deutschen Asylgarantie in einem sich verdichtenden unionalen Rechtsrahmen“ (5) spürt der Autor nach, denn seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Amsterdam entwickelt die Union ein Gemeinsames Europäisches Asylsystem. Derzeit entstehe ein den strukturellen Besonderheiten eines supranationalen Staaten- und Verfassungsverbundes entsprechendes föderales Asylregime. Dieses sei, so der Autor, durch die „Verlagerung der asylrechtlichen ‚Qualitätskompetenz’“ (383) geprägt, die von den Mitgliedstaaten auf die EU übergehe. Gleichwohl erfolge die Gewährung von Asyl auch im Gemeinsamen Europäischen Asylsystem durch die Mitgliedstaaten. Ihnen obliege die Verantwortung für die Aufnahme von Flüchtlingen einschließlich der damit verbundenen Kosten und sozialen Belange. Dadurch seien Probleme programmiert, die sich nur solidarisch innerhalb der EU lösen lassen. Sowohl vom Duktus als auch vom Inhalt her eignet sich das Buch insgesamt eher für Juristen als für Politikwissenschaftler.