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Urmilla Bob / Salomé Bronkhorst (Hrsg.)

Conflict-sensitive adaptation to climate change in Africa

Berlin: BWV Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH 2014 (Climate Diplomacy Series ); 347 S.; kart., 49,- €; ISBN 978-3-8305-3304-7
Kommen zu Armut und gewaltsamen Konflikten auch noch Klimakatastrophen hinzu, summieren sich die verheerenden Auswirkungen dieser Debakel nicht einfach, sie verstärken sich auch noch gegenseitig. Weltweit gilt dabei das von vielen Konflikten gebeutelte Afrika als die durch den Klimawandel am stärksten bedrohte Region. Wer dort mit Anpassungsstrategien auf klimabedingte Bedrohungen reagieren will, muss konfliktsensibel vorgehen. Darauf weisen die Herausgeberinnen des Sammelbandes in ihrem einleitenden Beitrag hin. Urmilla Bob und Salomé Bronkhorst betonen, dass die Fähigkeit einer Bevölkerung, mit den Folgen des Klimawandels zurechtzukommen, in erster Linie abhängig ist vom Grad der Entwicklung und von dem Zugang zu Ressourcen, Wissen und technischen Kapazitäten – also vor allem davon, ob sozioökonomische und ökologische Benachteiligungen erfolgreich bekämpft werden können. Nina von Uexkull gibt einen Überblick über den Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen Klimaschwankungen (etwa Dürren oder Starkregen) und dem Auftreten bewaffneter Konflikte in Subsahara‑Afrika. Für einen direkten kausalen Zusammenhang gebe es wenig belastbare Hinweise. Dennoch sei davon auszugehen, dass Konflikte auf lokaler Ebene von Klimaschwankungen stark beeinflusst seien. Auch sie hebt hervor, dass Klimavariabilität vor allem dann gefährlich für Stabilität und Sicherheit sei, wenn sie von Armut und politischer Benachteiligung flankiert werde. Simone Sala, Josie Lianna Kaye und Alex Grzybowski sehen durchaus Belege dafür, dass viele Konflikte maßgeblich durch den Klimawandel beeinflusst werden, besonders wenn dieser die Knappheit von teuren oder lebensnotwendigen natürlichen Ressourcen verschärft. Gerade in Afrika seien die Menschen stark von Rohstoffen wie Land, Wasser und Wild abhängig. Reiche Öl‑ und Gasvorkommen und andere Bodenschätze bergen aufgrund schwacher politischer Rahmenbedingungen aber ein hohes Konfliktpotenzial. Die Autor_innen sehen in der Mediation ein wichtiges Werkzeug zur konstruktiven Beilegung von Ressourcenkonflikten. Dem Sammelband ging ein vorbereitendes Seminar voraus, das 2011 vom African Centre for the Constructive Resolution of Disputes (ACCORD) in Südafrika veranstaltet und vom norwegischen sowie deutschen Außenministerium und der Swedish International Development Cooperation Agency unterstützt wurde.
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Rubrizierung: 2.674.422.2614.412.25 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Denzler, Rezension zu: Urmilla Bob / Salomé Bronkhorst (Hrsg.): Conflict-sensitive adaptation to climate change in Africa Berlin: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38118-conflict-sensitive-adaptation-to-climate-change-in-africa_46456, veröffentlicht am 26.02.2015. Buch-Nr.: 46456 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken