Das amerikanische Erfolgskonzept des Community Organizings bezeichnet handlungsfähige Bürgerorganisationen, die das politische Leben auf der Ebene der Stadtteile mitgestalten. Gerade in sozialen Brennpunkten, wo traditionelle politische Institutionen versagen, kann die Bürgergesellschaft eine tragende Rolle bei der Bewältigung von sozialen Herausforderungen und Integrationsproblemen spielen. Der Herausgeber, Direktor des Deutschen Instituts für Community Organizing der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin, setzt sich seit zehn Jahren für die Verbreitung des Konzepts in Deutschland ein. Der Sammelband stellt zu Beginn die Anfänge des Community Organizing in den USA heraus. Hierbei ist das Interview mit Alinsky, der als zentraler Vertreter des Community Organizing gilt, von besonderem Interesse. Zudem wird versucht, die Bürgerbewegungen aus demokratietheoretischen Perspektiven zu betrachten. Weiterhin werden in einigen Beiträgen über verschiedene Projekte in Berlin, Hamburg, London und Stuttgart sowie in Praxisberichten einiger Community Organizer die unterschiedlichen Erfolge, aber auch Schwierigkeiten deutlich, von denen die Bürgerplattformen durch den Alltag hindurch begleitet werden. Der Sammelband ist zu allererst als eine Ermutigung und Handlungsanleitung für zukünftige Community Organizer in Deutschland zu verstehen. Nicht zuletzt steht dahinter jedoch auch ein anderes Verständnis von demokratischer Organisation weitab von der Parteiendemokratie.