Die deutsch-chinesischen Beziehungen während des Ost-West-Konflikts waren zumeist von strategischen Überlegungen geprägt. Die jeweiligen Beziehungen zur Sowjetunion überschatteten das bilaterale Verhältnis. Dies war besonders ausgeprägt in der Zeit zwischen 1963 und 1982, als China und die Sowjetunion in offenem Konflikt zueinander standen. Aufbauend auf der realistischen Schule der internationalen Politik zeichnet der Autor das strategische Denken maßgeblicher Gruppen in beiden Ländern nach. Konzepte wie das nationale Interesse sind für seine Argumentation ebenso zentral wie geopolitische Überlegungen. Neben letzteren spielten für die strategische Dimension des deutsch-chinesischen Verhältnisses noch ökonomische und ideologische Faktoren eine Rolle. Der Grad, in dem diese Einflußgrößen handlungsbestimmend wurden, veränderte sich in Abhängigkeit von der jeweiligen internationalen Lage und den internen Entwicklungen in beiden Ländern. Aus dem Inhaltsverzeichnis wird ersichtlich, in welche Perioden der Autor die bilateralen Beziehungen bis 1990 unterteilt. Inhalt: I. Politisch-ideologisch bestimmte Distanz und das deutsche Interesse am sino-sowjetischen Verhältnis (1949-1962); II. Erste Konzeptionen und Maßnahmen im Zeichen des sino-sowjetischen Konflikts (1963-1964); III. Peking zwischen Ideologie und Realpolitik und der deutsche Strategiediskurs angesichts der sich zuspitzenden sino-sowjetischen Spannungen (1965-1971); IV. Die Herausbildung des "strategischen Dreiecks" und das strategische Moment der Normalisierung zwischen Bonn und Peking (1972); V. Die strategischen Planspiele als Antwort auf den sowjetischen "Hegemonismus" (1973-1982); VI. Das Ende der "chinesischen Karte" und der "deutschen Karte" (1982-1990).