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Uwe Hirschfeld

Beiträge zur politischen Theorie Sozialer Arbeit

Hamburg: Argument 2015 (Werkstatt-Texte 5); 263 S.; 9,90 €; ISBN 978-3-86754-809-0
„Wer etwas in pädagogischen Kontexten verändern will, wird nicht umhin kommen, sich zu verändern, seinen eigenen Alltagsverstand kritisch zu hinterfragen und zu lernen, zu lernen, zu lernen“ (180), heißt es in einem als Pamphlet untertitelten Aufsatz über die Notwendigkeit kritischer Bildung in der Jugendarbeit. Hierzu möchte Uwe Hirschfeld, der mit den Schwerpunkten politische Theorie, Bildung und Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Dresden lehrt, anregen. Dazu hat er dreizehn eigene, teils bereits zuvor in Zeitschriften oder Sammelbänden veröffentlichte Aufsätze zusammengetragen, in denen er sich kritisch mit den neoliberalen Entwicklungen in der Sozialen Arbeit auseinandersetzt. Vornehmlich mit Bezug auf Gramsci diskutiert er über die Perspektiven einer emanzipatorischen Bildung, das Selbstverständnis der Sozialen Arbeit und die Funktion und Rolle der Sozialarbeiter_innen in einem von Widersprüchen geprägten Praxisfeld. So habe „Soziale Arbeit zunehmende Aufgaben des ‚ökologischen’ Ausbalancierens der vielfältigen gesellschaftlichen Spaltungen in Teilgesellschaften bei gleichzeitiger Sicherung des Gesamtsystems wahrzunehmen“ (72), was den Autor zu der Frage führt, ob Sozialarbeiter_innen – qua Beruf – „als sozialreformerische[.] Intellektuelle[.]“ (67) zu verstehen sind. In einem weiteren Aufsatz kritisiert er die Ökonomisierung der Hochschulen sowie die zunehmend an einem manageriellen Selbstverständnis krankende akademische Ausbildung im Bereich der Sozialen Arbeit. Er betont die Notwendigkeit, „kritische Wissenschaft auch außerhalb der Hochschule zu institutionalisieren“ (192). Was kritische Wissenschaft ausmacht, erörtert Hirschfeld im ersten Aufsatz, in dem er Überlegungen zu einer marxistisch, praxisphilosophisch orientierten Politologie anstellt. Zusätzlich zu den eigenen Beiträgen hat Hirschfeld einen Aufsatz von Adrian Groschwitz aufgenommen, der Ansätze aus den Cultural Studies auf die Soziale Arbeit bezieht. Der Band richtet sich vornehmlich an Lehrende, Studierende und Praktiker_innen der Sozialen Arbeit, die Anregungen für die Diskussion über das Selbstverständnis ihrer Profession suchen.
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Rubrizierung: 2.3435.42 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Uwe Hirschfeld: Beiträge zur politischen Theorie Sozialer Arbeit Hamburg: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38641-beitraege-zur-politischen-theorie-sozialer-arbeit_46904, veröffentlicht am 16.07.2015. Buch-Nr.: 46904 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken