Wirtschaftswiss. Diss. Regensburg; Gutachter J. Möller, T. Beißinger. – Nach wie vor befürchten viele, dass die Osterweiterung der EU nach Ablauf der Übergangsfrist für die Personenfreizügigkeit zu einer mächtigen Migrationsbewegung von Ost nach West führen wird. Ob dies tatsächlich eintreten wird und welchen Umfang sie haben wird, kann allerdings niemand vorhersagen. Grundsätzlich wird Zuwanderung angesichts der demografischen Lage in Deutschland jedoch für notwendig erachtet. Pflugbeil diskutiert verschiedene wirtschaftstheoretische Migrationsmodelle. Auf der Grundlage eines von ihm weiterentwickelten strukturalistischen Modells analysiert er die demografischen und arbeitsmarktlichen Auswirkungen der Zuwanderung nach Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. Er differenziert zwischen verschiedenen Zuwanderungsgruppen und geht auf die jüngsten migrationspolitischen Instrumente wie Green Card und Zuwanderungsgesetz ein. Befürchtungen über die Belastung der öffentlichen Haushalte durch Ausländer hätten sich nicht bewahrheitet, im Gegenteil: „Der positive Beitrag der ausländischen Arbeitskräfte hätte größer ausfallen können, wenn von Anfang an ein umfassendes Integrationskonzept existiert hätte und umgesetzt worden wäre.“ (125) Die anschließenden Ausführungen über die erwartete Ost-West-Migration weisen in eine ähnliche Richtung: Die Gefahr einer übermäßigen Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme werde überschätzt.