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Andreas Exenberger

Außenseiter im Weltsystem. Die Sonderwege von Kuba, Libyen und Iran

Frankfurt a. M.: Brandes & Apsel/Südwind 2002 (Geschichte, Entwicklung, Globalisierung 3); 158 S.; pb., 12,80 €; ISBN 3-86099-228-7
Der Autor, der an der Universität Innsbruck am Institut für Wirtschaftstheorie, Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte arbeitet, will vor allem untersuchen, ob sich Staaten, die durch Revolutionen verändert wurden, im "Weltsystem" artikulieren können und dort Anerkennung finden. Als Beispiele dienen ihm Kuba, Libyen und Iran, die alle lange von den USA als "Schurkenstaaten" klassifiziert wurden. Exenberger will Vorurteile über diese Länder abbauen und "revolutionäre Leistungen" würdigen (7). Als theoretische Ansätze werden das "ZeitRaum"-Konzept sowie die Begriffe "Zentrum" und "Peripherie" genannt. Exenberger beruft sich dabei auffallend immer wieder auf einen anderen Autor, ohne dass ein eigener theoretischer Ansatz sichtbar würde. Die Länderbetrachtungen sind geschichtliche Abrisse. Gefragt wird nicht, ob diese drei "Revolutionen" überhaupt welche waren und ob sie wertneutral betrachtet werden können. Es folgt die Feststellung, dass diese Länder gezwungen sind - auch aus eigenem ökonomischen Interesse - sich den internationalen Spielregeln wieder anzunähern. Spätestens an dieser Stelle wäre doch sicher zu fragen gewesen, ob die Verletzung von Menschenrechten und die Unterstützung von Terroristen die Staatengemeinschaft nicht geradezu zwingen sollte, Druck auf diese Länder auszuüben.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.25 | 2.63 | 2.65 | 2.67 | 4.22 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Andreas Exenberger: Außenseiter im Weltsystem. Frankfurt a. M.: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/15869-aussenseiter-im-weltsystem_18123, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 18123 Rezension drucken