Die Aufsätze basieren auf einem Seminar von 1997, abgehalten an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation in Strausberg, organisiert durch den Arbeitskreis für Militär- und Sozialwissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr. Die Beiträge spiegeln den Stand der damals kontrovers geführten Diskussion wider: Heinz Kluss plädiert für eine uneingeschränkte Öffnung der NATO, sieht dabei Deutschland als den Gewinner der Erweiterung, neben den USA und auch Russland. Brigadegeneral Klaus Wittmann greift das Argument auf, dass sich die Erweiterung nicht gegen Russland richte. Wichard Woyke sieht in dem neuen Trilateralismus zwischen Frankreich, Deutschland und Polen ein geeignetes Instrument, um Polens Westintegration zu beschleunigen. Jürgen Rose spricht hingegen die Schwierigkeiten einer Erweiterung an, weist hin auf das Dilemma Russlands und warnt davor, die WEU statt der NATO zu erweitern. Die Erweiterungsdiskussion wird ergänzt durch die Frage, ob die Innere Führung auch Vorbild für die Streitkräfte der Beitrittskandidaten sein kann (Ingo Schadt). Die Hauptleute Bernhard Schmidt und Gernot Friedrich stellen schließlich ein Modell aus der Systemwissenschaft vor, das im Rahmen von Rüstungskontrollverhandlungen den Vergleich von Militärpotentialen erlauben soll.