Die Autoren untersuchen die langfristige Einkommensverteilung und -entwicklung in Deutschland zwischen 1969 und 1998 (ab 1993 einschließlich Ostdeutschland). Sie thematisieren ausführlich die Auswirkungen der verschiedenen möglichen Messkonzepte auf die häufig erst nach komplexen mathematischen Operationen ermittelten Ergebnisse und fragen, inwieweit bestimmte Ansätze auch normative Annahmen enthalten. Der erste Teil der Arbeit gibt einen deskriptiv gehaltenen Überblick über die Entwicklung der Einkommen in Deutschland; im zweiten Teil beschäftigen Becker und Hauser sich detailliert mit spezielleren Fragestellungen wie beispielsweise der Wirkung von Niedriglohnsubventionen oder der Erwerbsbeteiligung von Frauen. Zudem diskutieren sie an verschiedenen Stellen, vor allem im zweiten Teil, die (sozial)politischen Implikationen und Konsequenzen bestimmter verteilungspolitischer Maßnahmen. Datengrundlage der Studie, die von der Hans-Böckler-Stiftung finanziert wurde, waren die Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS) der amtlichen Statistik.