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Christiane Ratschow

Agrarumweltpolitik. Entwicklungen in Deutschland vor und während der BSE-Krise 2000/2001

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2003 (Beiträge zur kommunalen und regionalen Planung 20); 109 S.; 23,- €; ISBN 3-631-50857-3
FU Berlin. - Mit der Amtsübernahme von Renate Künast als Ministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft sollte, so jedenfalls ihre Ankündigung, eine agrarpolitische Wende vollzogen werden. Insbesondere sollte die Bedeutung der Agrarumweltpolitik forciert, d. h. verstärkt Umweltbelange unmittelbar in die Agrarpolitik integriert werden. Die Arbeit untersucht inwieweit eine solche Veränderung im ersten Amtshalbjahr Künasts (Januar bis Juli 2001) tatsächlich stattgefunden hat. Da konkrete Ergebnisse wie beispielsweise Gesetzesvorhaben zu diesem Thema aufgrund der kurzen Zeitspanne noch nicht verfügbar waren, wählt die Autorin ein indirektes Vorgehen: Je häufiger das Thema auf der politischen Agenda auftaucht, so die zugrunde liegende Hypothese, desto höher dessen Bedeutung und die Wahrscheinlichkeit eines tatsächlichen späteren Politikwechsels. Dazu entwickelt sie ein Analysemodell, in dem sie das Konzept der drei Politikströme (Multiple Stream Ansatz) nach Kingdon mit der Umweltpolitikanalyse nach Jänicke verbindet. Als Datengrundlage dienten Veröffentlichungen verschiedener Institutionen sowie acht Experteninterviews. Die Autorin gelangt zu dem Ergebnis, dass die zunehmende Bedeutung der Agrarumweltpolitik erwartungsgemäß bestätigt werden kann.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.341 | 2.343 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Christiane Ratschow: Agrarumweltpolitik. Frankfurt a. M. u. a.: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/19825-agrarumweltpolitik_23074, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23074 Rezension drucken