Mit dem Afrika-Lexikon legt Wolfgang Gieler, Professor für Interkulturelle und Internationale Studien an der Okan Universität Istanbul, ein Überblickswerk vor, das eine komprimierte Darstellung zu wichtigen Eckpunkten der 53 afrikanischen Staaten bietet. Ergänzt werden die Länderdarstellungen durch die Abbildung der afrikanischen Nationalflaggen und der Erklärung ihrer Symbolik im Anhang. Es handelt sich um kein Stichwortlexikon wie im Fall des von Jacob E. Mabe herausgegebenen Afrika-Lexikons, sondern um eine Zusammenstellung von länderspezifischen Aufsätzen, die mehrheitlich Ende des Jahres 2009 verfasst wurden. Unter den Autoren finden sich etablierte Wissenschaftler und Mitarbeiter von politischen Stiftungen oder NGOs, aber auch eine beträchtliche Anzahl von Nachwuchswissenschaftlern. Aus Gründen der Übersichtlichkeit haben die Einzelbeiträge einen einheitlichen Aufbau, wobei auf einen Kartenausschnitt und einen Absatz mit grundlegenden Hintergrundinformationen jeweils ein ausführlicher ließtext folgt. Dieser ist folgendermaßen gegliedert: Naturraum und geografische Rahmenbedingungen, geschichtliche Entwicklung bis zur Unabhängigkeit, Bevölkerungsstruktur, Wirtschaftsstruktur und aktuelle politische Entwicklungen. Gerade bei der Darstellung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung fällt die Beschränkung auf überwiegend nationale Aspekte und Akteure auf; eine Ergänzung der Länderbeiträge um die internationale Dimension, etwa die Rolle der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, würde sich hier anbieten. Das Lexikon möchte für Praxis und Wissenschaft gleichermaßen eine schnelle Orientierungshilfe bieten. Diesem Anspruch wird es weitgehend gerecht; allerdings sind für einen darüber hinausgehenden Gebrauch, insbesondere im Wissenschaftsbereich, umfassendere Literaturangaben zu den Einzelbeiträgen unerlässlich.